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Von Gottes- und Menschenrechten.
die spitzigen Nägel in das Fleisch drängen, und machte es in
der Höhe, daß es ihm bis an das Grüblein heraufging; darin
schlief er des Nachts. In dem Sommer, so es heiß war und
er viel müde und krank von dem Gehen war worden, oder so
er ein Lektor war und er in den Arbeiten also gefangen lag
und ihn das Ungeziefer also peinigte, so lag er unterweilen und
schrie und griesgramte in sich selbst und wandt sich von Nöten
um und um: wie ein Wurm tut, wenn man ihn mit spitzigen
Nadeln sticht. Ihm war oft, als ob er in einem Ameishaufen läge
vor Angst des Gewürmes, denn so er gern geschlafen hätte, oder
so er entschlafen war, so sogen sie und bissen ihn widerstreit.
Er sprach etwann zu dem allmächtigen Gott mit vollem Herzen:
O weh, zarter Gott, welch ein Sterben dies ist! Wen die Mörder
oder starken Tiere töten, der kommt bald davon: so liege ich
hier unter den ungenehmen Würmern und sterbe, und kann doch
nicht ersterben ..‘
*
Es ist soviel und so plötzlich gestorben worden in dieser Zeit,
soviel vernichtet und zerstört worden an Leben, daß in empfind
samen Menschen sich wahre Leichenfelder angehäuft haben.
Wir haben den Tod gegessen und getrunken in vollen Zügen.
Wäre es ein so großes Wunder, wenn er von all unseren Sinnen
Besitz ergriffe? Wenn er sich tief in unseren Herzen, in unserem
Gewissen, in unseren Ideen, in unserer Seele ausprägte? Viel
leicht ist unser Herr und Stifter nur vom vielen Tod und Töten
gekreuzigt worden. So, wie die Stigmatisierten früherer und heu
tiger Zeiten von den Vorstellungen des wahrhaft gekreuzigten
Gottes mit inneren und äußeren Wunden an Stirne, Händen und
Füßen versehen werden. Es kommt darauf an, wie sehr man die
Menschen und ihre Größe geliebt hat.
*