Volltext: Die Flucht aus der Zeit

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Die Flucht zum Grunde. 
8. III. 
11. III. 
Körper und seiner Seele mit sich herumträgt. Der vollendete 
Mönch, der vollkommene Priester, sie sprechen und handeln aus 
dem Tode heraus. Sie sind als Menschen bereits gestorben, sie 
haben den Tod vorweggenommen. Wer beim Gedanken an den 
Tod noch zittert oder trauert, der wird kein guter, kein zu 
verlässiger Philosoph sein. So hat man mit gutem Rechte in 
früheren Zeiten die Mönche .Philosophen' genannt, und so waren 
in jenen Zeiten die Philosophen Mönche. Der Tod ist der einzige 
glaubwürdige Zustand der perfekten Interesselosigkeit, diese aber 
ist die Voraussetzung allen Philosophierens. 
* 
Die Qualen derer, die den Geist erleiden, dürfen durch keiner 
lei Qualen derer, die außerhalb des Geistes leiden, Überboten 
werden. Das ist die große Lehre des Mittelalters, mit der es 
die Suprematie des Geistes begründet hat und sie aufrechterhielt. 
■* 
Heute las ich Hesse den „Symeon Stylites“ vor. Ich glaube 
fast: der Schluß des Buches ist mir zuerst eingefallen. Mit 
„Antonius“ in der ersten Fassung bin ich nicht recht zufrieden. 
* 
Als das Leben uns verdorben, 
sind wir völlig abgestorben. 
Wir flohen nicht das Leben, wir suchten es auf. Auch dies ist 
ein Weg zum Verzicht. Die innere Fülle der Enttäuschungen bringt 
automatisch eine Entfremdung mit sich. Man bedarf der Ab 
sonderung, um sich wiederzufinden und um zu verstehen, was 
denn geschehen, was einem wohl widerfahren sei. 
*
	        
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