Full text: Die Flucht aus der Zeit

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Die Flucht zum Grunde. 
11. V. Englert schickt mir Besprechungen des neuen Buches von 
Papini. Der ,Corriere della Sera' meint, das Buch werde wohl 
bald auf dem Index stehen. Er, Papini, nehme den Apostel Thomas 
als ,protettore e presidiatore' eines ganzen Heeres von windigem 
Gelichter dieser Zeit: ,Tutti i posapiani dello spirito, tutti i 
pirronisti da tre un quattrino, i cacastecchi delle cattedre e delF 
academia, i trepidi cretini im-bottiti di pregiudiziali, tutti i casosi, 
i sofistici, i cinici, i pidocchi della scienza e i vuotacessi degli 
scienziati, infine tutti i lucignoli gelosi del sole, tutti i paperi 
che non ammettono i voli dei falchi, hanno scelto a protettore e 
presidiatore Tommaso'. Schöne Klientel für einen Heiligen, meint 
der Rezensent. Aber es ist immer dasselbe: deutet einer auf Miß 
stände, so hat er die ganze Meute aufgebracht; nicht etwa gegen 
die Mißstände, bewahre, sondern gegen sich selbst. 
* 
,Wer sich ärgert an einem dieser Kleinen..' Eines dieser 
Kleinen... sie möchten, das solle ihr infantiles Jahrhundert sein. 
* 
12. V. Die Menschen leiden nicht so sehr an Dingen, die sind, als 
an Dingen, die ihnen fehlen. Räume schaffen für Menschenherzen. 
Verderbnis ist ein Mangel an Entfaltungsmöglichkeit. 
* 
,Nichts ist korruptibler als ein Künstler.' (Nietzsche) 
Weshalb wohl? Weil Medien eben besonders ausgesetzt und 
korruptibel sind, vorzüglich, wenn keine Atmosphäre mehr vor 
handen ist, die sie trägt und bestärkt. 
* 
14. V. Hesse verteidigt die Analphabeten. Plädiert dafür, daß man 
die Druckpresse zerschlage. ,Der Prophet', sagt er, ,ist ein
	        
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