306
Die Flucht zum Grunde.
11. V. Englert schickt mir Besprechungen des neuen Buches von
Papini. Der ,Corriere della Sera' meint, das Buch werde wohl
bald auf dem Index stehen. Er, Papini, nehme den Apostel Thomas
als ,protettore e presidiatore' eines ganzen Heeres von windigem
Gelichter dieser Zeit: ,Tutti i posapiani dello spirito, tutti i
pirronisti da tre un quattrino, i cacastecchi delle cattedre e delF
academia, i trepidi cretini im-bottiti di pregiudiziali, tutti i casosi,
i sofistici, i cinici, i pidocchi della scienza e i vuotacessi degli
scienziati, infine tutti i lucignoli gelosi del sole, tutti i paperi
che non ammettono i voli dei falchi, hanno scelto a protettore e
presidiatore Tommaso'. Schöne Klientel für einen Heiligen, meint
der Rezensent. Aber es ist immer dasselbe: deutet einer auf Miß
stände, so hat er die ganze Meute aufgebracht; nicht etwa gegen
die Mißstände, bewahre, sondern gegen sich selbst.
*
,Wer sich ärgert an einem dieser Kleinen..' Eines dieser
Kleinen... sie möchten, das solle ihr infantiles Jahrhundert sein.
*
12. V. Die Menschen leiden nicht so sehr an Dingen, die sind, als
an Dingen, die ihnen fehlen. Räume schaffen für Menschenherzen.
Verderbnis ist ein Mangel an Entfaltungsmöglichkeit.
*
,Nichts ist korruptibler als ein Künstler.' (Nietzsche)
Weshalb wohl? Weil Medien eben besonders ausgesetzt und
korruptibel sind, vorzüglich, wenn keine Atmosphäre mehr vor
handen ist, die sie trägt und bestärkt.
*
14. V. Hesse verteidigt die Analphabeten. Plädiert dafür, daß man
die Druckpresse zerschlage. ,Der Prophet', sagt er, ,ist ein