Das Wort und das Bild.
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,War einmal ein Revoluzzer,
im Zivilstand Lampenputzer,
ging im Revoluzzerschritt
mit den Revoluzzern mit.
Und er sprach: ,Ich revolüzze'.
und die Revoluzzermütze
schob er auf das linke Ohr.
Kam sich höchst gefährlich vor‘.
Ernst Thape, ein junger Arbeiter, liest eine Novelle „Der
Selbstsüchtige“. Die Russen singen im Chor den „Roten Sarafan“.
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Tzara liest wiederholt aus „La Cöte“ von Max Jacob. Wenn 28. II.
er mit einer verzärtelten Melancholie sagt: ,Adieu ma mere,
adieu mon pere‘, fallen die Silben so rührend entschlossen, daß
alle in ihn verliebt sind. Er steht dann auf dem kleinen Podium
kräftig und hilflos, wohl bewehrt mit einem schwarzen Kneifer,
und man überzeugt sich leicht, daß ihm Kuchen und Speck von
Vater und Mutter nicht übel angeschlagen haben.
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Mit Emmy las ich „Das Leben des Menschen“ von Andrejew, 29. II.
ein schmerzhaft legendäres Spiel, das ich sehr liebe. Nur die
beiden Hauptfiguren erscheinen als Menschen von Fleisch und
Blut, alle andern als traumhafte Marionetten. Das Stück beginnt
mit einem Geburtsschrei und endet in einem wilden Tanze grauer
Schatten und Larven. Noch das Alltägliche grenzt an ein Grauen.
Auf der Höhe seines Lebens, in Reichtum und Glanz, wird der
Künstler von den ihn umsitzenden Mummen respektvoll ,Herr
Mensch' genannt. Das ist alles, was er erreicht.
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Arp erklärt sich gegen die Geschwollenheit der malenden 1. III.
Herrgötter (Expressionisten). Marcs Stiere sind ihm zu fett; Bau-