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machen, von jedem Winkelschieber übertölpelt zu werden,
jener sentimentale Widerstand gegen die Zeit, die nicht
besser und nicht schlechter, nicht reaktionärer und nicht
revolutionärer als alle anderen Zeiten ist, jene matte
Opposition, die nach Gebeten und Weihrauch schielt,
wenn sie es nicht vorzieht, aus attischen jamben ihre
Pappgeschosse zu machen — sie sind Eigenschaften einer
fügend, die es nie verstanden hat, jung zu sein. Der
Expressionismus, der im Ausland gefunden, in Deutsch
land nach beliebter Manier eine fette Idylle und Er
wartung guter Pension geworden ist, hat mit dem Streben
tätiger Menschen nichts mehr zu tun. Die Unterzeichner
dieses Manifests haben sich unter dem Streitruf Dada!
zur Propaganda einer Kunst gesammelt, von der sie die
Verwirklichung neuer Ideale erwarten.“ Und so fort.
Hier ist der Unterschied zu der Tzaraschen Auffassung
deutlich ersichtlich. Während Tzara noch schrieb „Dada
ne signifie vien“ — hat es in Deutschland seinen hart
pour hart Charakter schon beim ersten Vorstoß verloren.
Anstatt weiter Kunst zu machen, hat sich Dada einen
Gegner gesucht, es stellt sich in direkten Gegensatz
zur abstrakten Kunst. Die Bewegung, der Kampf wurde
betont. Aber wir bedurften noch eines direkten Aktions
programms, wir mußten genau sagen, was unser Dada
ismus wollte. Dies Programm wurde von Raoul Haus
mann und mir auf gestellt. Wir nahmen dadurch zu
gleicher Zeit mit vollem Bewußtsein eine politische
Stellung ein.
Was ist der Dadaismus und was will er in
Deutschland?
Der Dadaismus fordert:
I. die internationale revolutionäre Vereinigung aller
schöpferischen und geistigen Menschen der ganzen Welt
auf dem Boden des radikalen Kommunismus,