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Post gegangen ist.“ Er ließ uns also bis zuletzt im Glauben, 
er käme noch, um uns an einer Änderung des Programms zu 
hindern und uns dadurch um so sicherer der Wut des Pub 
likums auszusetzen. Die ganze Stadt war in Aufregung. 
Tausende drängten sich um die Eingänge der Produkten 
börse. Schon hingen sie zu Dutzenden in den Fensterkreuzen, 
saßen auf den Klavieren und brüllten und tobten um die 
Wette. Hausmann und ich standen aufgeregt indem Neben 
raum, den man als „Künstlerzimmer“ zurechtgemacht hatte 
und wo schon die Scheiben zu klirren begannen. Es war 
8 ao Uhr — Baader nicht da. jetzt begreifen wir erst, um 
was es sich handelt. Hausmann erinnert sich, zwischen 
seiner Wäsche einen Brief „An Hausmann und Huel- 
senbeck“ gesehen zu haben. Wir begreifen, daß Baader 
uns sitzen gelassen hat und daß wir diesmal den Hokus 
pokus, so gut es eben geht, allein machen müssen. Die 
Lage so ungünstig, wie sie nur sein konnte — zum Po 
dium (einer künstlich aus Brettern aufgeschlagenen Erhöh 
ung) nur Zugang durch das dicht massierte Publikum — 
Baader, mit der Hälfte der Manuskripte auf der Flucht, 
jetzt galts. Hie Rhodus! Meine Verehrtesten, mit Hilfe 
Gottes und unserer Routine wurde der i. März in Prag 
ein großer Sieg für Dada. Am 2. März traten Hausmann 
und ich vor einem kleineren Publikum im Mozarteum noch 
mals mit großem Erfolg auf. Am 5. März waren wir in 
Karlsbad, wo wir zu unserer Genugtuung feststellen 
konnten, daß Dada ewig ist und einen unvergänglichen 
Ruhm erwerben wird.
	        
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