Full text: Die Blume Anna

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Ich pfeife auf die Ideale, 
Ich fraß den Apfel mit der Schale. 
Im übrigen wissen wir, daß wir den Begriff 
„Kunst“ erst los werden müssen, um zur „Kunst“ 
zu gelangen. 
Der Dich behütet schläft nicht 
Und wenn man denkt, das Ende wäre zweige 
spalten, dann hüpft der Karpfen vor Lust in den 
Apfelbaum. Da schaukelt ein Trichter und wippt 
seine Beinchen. Der Tod hat rote Beinchen, das 
Leben grüne. Ich habe keine Beine, ich habe keine. 
Wenn ich entlasse, so sage ich: „Dir“. Dann lechzt 
der feuchte Fuchs mit seinen lechzen Augen Gold 
in mein schräges Wachs, denn es ist immer Mai, 
wenn Aepfel reifen, und die ersten Schneeflocken 
zischen und kochen. Blumen fallen wie Reif über 
das Reifen, und die Kinder spielen mit Reifen. 
Ein kleiner Reifen befestigt reife Menschen anein 
ander, damit sie der Frucht entgegenreifen. Und 
die Liebe ist eine Zwiebel, etwa wie der Faden in 
der roten Rede, etwa wie der rote Faden in der 
Rede des Roten, fade aber rot, rot aber nicht fade, 
denn jede Zwiebel hat zweiundzwanzig Häute um 
ihren Leib gebunden. Reife Fäden sind rot. Ich 
grüne rote Fäden, deren Ende zweigespalten in 
einen roten Trichter wipfelt. Und wenn das den 
Bestimmungen der Fahrradreifen, die man sich 
etwa vorstellen kann, wie Vorhängeschlösser an 
den Wasserfällen, also wenn das diesen Bestim 
mungen widerspricht, dann nenne ich mich Am 
moniak, um damit anzudeuten; daß doch alle Mol-
	        
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