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ohne Gruß, gewissermaßen wie selbstverständlich,
in ein Haus ging. Was nun? Der Reim heißt zu
tun. Der nutzte Auguste soviel wie nichts. Zurück
zu den anderen 5 wäre jetzt das einzig Richtige ge
wesen. Aber das Schicksal hatte gewissermaßen
gegen Auguste gezeugt.* Denn erreichen konnte
sie die anderen 5 nun nicht mehr, die Entfernung
war zu groß geworden. Andererseits war die Wahl
jetzt allerdings leicht. Zwischen 1, 4 und 5 Per
sonen waren selbstverständlich die 5 zu wählen.
Das war Auguste, der Reim heißt klar. Aber Au
guste war ein gescheiteltes Mädchen, schonst in
der Schule gewesen, und von Entschluß. Die 5
konnte sie nun nicht mehr erreichen, also blieb
ihr nur die Wahl zwischen den 4 und der einen.
Schnell entschlossen, wie Auguste Bolte nun ein
mal war, sie war schonst in der Schule ein geschei
teltes Mädchen gewesen, ging sie den 4 nach,
merkte sich aber aus Gewissenhaftigkeit zum Ue-
berfluß die Hausnummer, hinter der die eine ver
schwunden war. Das war Nummer 5 gewesen. Aus
gerechnet Nr. 5. Was hatte das nun zum Beispiel
wieder zu bedeuten? Eine trennte sich von 5 und
ging in 5. Das war ungewöhnlich. Das mußte was
bedeuten. Alles dieses, unter anderem auch die
vielen Reime, bestärkte Auguste in dem richtigen
Bewußtsein, daß hier was los sein mußte, welches
sie bestimmt erfahren wollte. Denn warum hieß sie
sonst Bolte? Ohne Grund reimt man sich nicht
ein ganzes Leben lang auf wollte. Nachdem Au
guste so gedacht hatte, ging sie, wie gesagt, kurz
entschlossen den vieren nach. Junger Mensch muß
Glück haben. Auguste wischte sich nun zunächst
die Schweißperlen von der Stirn, kühlte sich ein
* von Zeuge, siehe unter „Gericht“.