Full text: Auguste Bolte

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ten, fünften Etage in beiden Wohnungen, je rechts 
und links. Zwischendurch wurde sie wiederholt zu 
der Frau wirklichen getrockneten Pflaumenerzeu 
gersrätin geschickt, die nach wiederholten so be 
stimmten als höflichen Abweisungen zuletzt be 
gann, sich zu räuspern und heiser zu hüsteln. Es 
half ihrer hochgetrockneten Rätin nichts. Frl. Dr. 
Auguste kam nämlich noch einmal, klingelte und 
fragte, ob hier vielleicht ein junges Mädchen vor 
ca. ungefähr einer knappen Stunde — „234 Stun 
den“, verbesserte Frau Rätin — also vor ca. unge 
fähr 2 Yt Stunden ein junges Mädchen gewissermaßen 
hereingekommen wäre — „Indem sie sich zuvor auf 
der Straße von 4 Genossen vorher getrennt gehabt 
worden wäre“, ergänzte Frau wirkliche getrocknete 
Rat. Und mit einem Male wurde Frau Pflaumen 
rat, indem sie die ganze Angelegenheit für eine 
Pflaume hielt, so unangenehm, wie es Frl. Dr. doch 
nicht weder erwartet noch verdient hatte. Nach 
dem sie* sich wiederholtermaßen geräuspert hatte, 
grinste sie, wedelte mit beiden Händen**, als ob 
sie die Luft wiegen wollte, schlug mit flacher Hand 
des öfteren gegen die Tür und zerschlug aus Ver 
sehen dabei die Glasscheibe. Dann schrie sie: „Bi, 
bi, bi, bi, bi, bi,“ bekam einen Schreikrampf, rannte 
aus dem Hause und alarmierte die Feuerwehr. 
Scheibe einschlagen, drücken, warten bis jemand 
kommt. Sie wartete aber nicht, sondern kehrte um, 
nahm ihren aus Draht geflochtenen Abtreter und 
haute damit senkrecht von oben mit einer Kraft 
von etwa 2 Pferdestärken auf Frl. Dr. Augustes 
vielgeprüften Kopf. Frl. Dr. Auguste bemerkte 
dieses sogleich und zwar in nicht angenehmer 
* Fran Rat 
** wie ein Hund.
	        
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