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Frl. Dr. Auguste begann abermals zu klingeln.
Das junge Mädchen kam nicht. Frl. Dr. klingelte
wieder. Das junge Mädchen öffnete. Frl. Dr. Au
guste schwieg, sie wahrte ihre Persönlichkeit.
Da schlug das junge Mädchen wieder die Tür zu.
Frl. Dr. Auguste begann zum dritten Male zu
klingeln. Das junge Mädchen kam nicht. .Frl. Dr.
klingelte stärker. Ein Hund begann zu bellen. Es
kamen viele Hunde und bellten. Das junge Mäd
chen kam nicht. Frl. Dr. Auguste klingelte sehr
laut und klopfte mit der Hand an die Scheiben.
Die Hunde bellten jetzt sehr laut. Aus allen Türen
kamen Leute. Da kam das junge Mädchen wieder.
Frl. Dr, schwieg. Das Mädchen war aufgeregt,
zitterte und sagte: .,Wollen Sie mir nun endlich
sagen, was Sie hier eigentlich wollen?“ —
Frl. Dr. Auguste warf ihr einen verächtlichen
Blick zu. Man muß die Bestien zähmen.
„Ich fordere Sie jetzt auf“, schrie mm das
junge Mädchen, „mir zu sagen, was Sie ei
gentlich wollen, oder das Haus zu verlassen.“
„Das ist imerhört“, rief eine Stimme von unten.
Frl. Dr. Auguste schwieg. Aber die Hunde bellten
lauter. Das junge Mädchen mußte nun weinen.
Jetzt empfand Frl. Dr. Auguste mit Genug
tuung den Erfolg, daß ihre Schweigetaktik doch
die richtige gewesen war. Sie war im übrigen damit
beschäftigt, einen neuen Wadenkrampf zu be
kämpfen. Jetzt gab sie ihre Taktik auf, ging auf
das junge Mädchen zu und nahm deren Kopf zwi
schen ihre beiden Hände, indem sie ihn sanft an
ihre Brust drückte. Das junge Mädchen schluchzte
tief auf und ab. Gerade als der Wadenkrampf
erneut ausbrach, überschluchzte sich das jugend
liche Mädchen. Die Hunde waren heiser geworden.
Einer wollte in Frl. Dr. Augustes kranke Wade