* vergleiche noch einmal die Kunstkritik.
36
Und als sie noch so dachte, gingen 1, 2, 3, 4,
5, 6, 7, 8, 9, 10 kleine Mädchen in einer und der
selben Richtung, und das Pensionat begegnete Frl.
Dr. Auguste. Auguste zählte: „1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8,
9, 10“. Ja, aber warum sollten sich grcße Ereig
nisse stets anders ankündigen 1 ? Aus welchem
Grundel Auguste fand keinen Grund. An sich konn
ten sie sich nämlich anders und ebensogut auch in
gleicher Weise ankündigen. Also mußte Auguste
als gewissenhafter Mensch die 10 Mädchen ebenso
gut verfolgen, wie im Anfang jene 10 Personen.
Und Auguste tat es. Aber indem sie dem Pensionat
folgte, kam ihr der Gedanke, daß sie die ganze
Wahrheit, aus dem Grunde, daß große Ereignisse
sich auch verschieden ankündigen können, auch
anders erfahren könnte, d. h. wenn sie, statt den
10 Mädchen zu folgen, in entgegengesetzter Rich
tung ginge. Also ging Auguste zunächst in ent
gegengesetzter Richtung. Aber da Auguste nun
einmal nicht wußte, ob es richtiger wäre, wenn sie
mit den 10 Mädchen ginge, oder entgegengesetzt,
und da es gewissermaßen vor der Ewigkeit gleich
gültig war, so begann sie wieder ihren Pendelver
kehr. Auguste war eben ein logischer Mensch,
wenn es auch oft schwer fiel. Hier dachte Frl. Au
guste an die großen Erfinder aller Zeiten. War
nicht eine Aehnliehkeit in der ganzen Situation!
Gewissermaßen wenigstens. Denn was ist eigent
lich gewiß auf der Erde! Wenn so einer z. B. das
Pulver erfinden wollte, wie sollte er es dann wohl
machen! Wenn er z. B. alles zu Pulver zermahlen
würde, so gäbe das noch nicht ausgerechnet Pulver.*
Vielleicht müßte er sogar manches heile lassen,