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Frl. Dr. Auguste stand nun wie eine Schmuck
figur iii den Anlagen.* Das Pensionat zu erreichen,
war bei der jetzigen Entfernung unmöglich ge
worden. Der Mann fuhr per Droschke davon.
Aber lange stand sie nicht. Plötzlich sprang sie
in ein Auto, und das Auto verfolgte die Droschke
wie im Kino.
Nun aber, als das Auto in rasender Fahrt die
Droschke erreicht hatte, begann Frl. Dr. Leb Au
guste Bolte zu reflektieren. Denn wenn gute Worte
sie begleiten, dann fließt die Arbeit munter fort.
Sie überlegte nämlich, daß es vielleicht einseitig
wäre, wenn sie jetzt nur den Mann in der Droschke
verfolgte; wer konnte es wissen, ob gerade dieser
Mann der Vorbote großer Ereignisse wäre. Sollte
nicht vielleicht gerade das Pensionat auf außerge
wöhnliche Begebenheiten hindeuten. Per Auto
aber wäre es noch zu erreichen, das Pensionat näm
lich. Also gab sie dem Chauffeur die nötigen An
weisungen und richtete nun nach bekanntem Sys
tem einen Automobilpendelverkehr zwischen Mann
droschke und Zeknmädelpensionat ein, bis ihr ein
neuer Gedanke kam.
Zunächst wäre nun etwas über Richard Ecke
mecker zu schreiben. Seine Geschichte ist kurz.
Wer er war, ist gleichgültig. Denn er war eben
weiter nichts als Richard Eckemecker, stammte vom
alten Eckemecker ab, sah seinem Vater und seiner
lieben Mutter nicht unähnlich und hatte schon von
seinem Vater eine gewisse Scheu, speziell vor Men
schen geerbt. (Unsinn Aujuste, heiraten mußt de.)
Von dem alten Eckemecker stammte das berühmte
Wort: „Der Mensch ist ein Vieh, ja ein Viehlu
sogar.“ (Unsinn Aujuste, heiraten mußt de.) Der
* wie der Kritiker in der Kunstausstellung.