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„Halt!“ schrie der Chauffeur* , „erst bezahlen!“ 
— Auguste suchte ihre Handtasche und fand sie 
nicht. Plötzlich kam ihr ein rettender Gedanke, 
war sie doch schon immer ein gescheiteltes Mädchen 
gewesen, schon in der Schule. Sie bezeichnete dem 
Chauffeur genau die Ecke, an der sie seinerzeit die 
Handtasche niedergelegt hatte, als sie die je 5 Per 
sonen zu Fuß verfolgte und Ballast abwerfen 
mußte und sagte, in der Tasche wäre mehr Geld, 
als er verlangte; den Rest sollte er als gutes Trink 
geld behalten. Da wurde der Mann wütend und 
bezeichnete sie mit dem Ausdruck: „Betrügerin". 
Demgegenüber betonte Frl. Dr. Auguste, daß sie 
wahr und echt sei und für den Idealismus kämpfe; 
sie wollte als erste den Dr. Leb machen. — „Wie“, 
sagte der Chauffeur, „Lebkuchen? Unsinn Äujuste, 
heiraten mußte!“ und erinnerte noch einmal an Bar 
zahlung. Frl. Dr. Prof. Leb stellte dem Automann 
eindringlichst vor, daß sie aussteigen müßte. Hier 
würde es sich entscheiden, hier würde sie die 
Früchte ihres Studiums ernten, sie müßte den 
Mann erreichen, der in jenes Haus entsprungen 
wäre, um ihn zu fragen, was er eigentlich wollte. 
Der Chauffeur verlangte wiederholt und sehr ein 
dringlich sein Geld, indem er seine Hand bewegte 
wie ein Eichbaum im Sturme. Sie sprach nur von 
Idealissimus. Da hielt der Chauffeur sie für ver 
rückt und hatte Angst vor ihr. 
Plötzlich packte der Chauffeur Frl. Dr. Leber 
wurst** mit beiden Händen, setzte sie ins Auto, ohne 
sich um ihr Geschrei zu kümmern und fuhr davon. 
Er fuhr und fuhr, bis das Auto eine große Sand 
fläche in der Heide erreichte. Mitten auf einem 
* als wie der Autor selbst. 
** resp. Lebertran
	        
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