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den Schenkel des Reiters zu unterstützen.“ Aber der Esel war nun verbiestert und
wollte absolut nicht weiter. Da mußte Hahnemann fürchterlich weinen und wollte nun
wieder nach Hause. Aber der Drachen war doch ins Meer gefallen, und da sagte der
alte Pluvinel, so leicht würde das nicht gehen, daß er nach Hause zurückkäme,
DENN MAN KONNTE NUR
ENTWEDER ZU HAUSE
ODER IM PARADIESESEIN.
Beides ginge nicht und wäre noch keinem Men
schen gelungen. Aber da wollte der kleine Hahnemann doch wenigstens
seiner geliebten Mutter Nachricht geben, wie schön er es hier hätte. Da sagte der
alte Pluvinel, man müsse zu diesem Zweck den Paradiesvogel als Brieftaube dressieren,
daß der seiner Mutter schöne Briefe brächte. O ja, sagte Hahnemann, das wäre schön.
Und nun wurde der Paradiesvogel dressiert, zuerst an der Longe, genau wie die Lippi-
zaner Hengste, und als er fertig dressiert war, ging Hahnemann zu Onkel Ungeflochten,
weil der doch am besten schreiben konnte, und diktierte ihm einen langen Brief an
seine Mutter:
^ LIEBE, BESTE MAMA!
Du denkst gewiß, ich bin fort und denke gar nicht mehr an Dich, aber nein,
ich käme sogar ganz gerne zurück, aber das geht nicht, denn ich bin im Para
diese und der Drachen, der mich hergebracht hat, ist doch ins Meer gefallen
und Hahnepeter ist auch hier, weil der hierhergehört und der Paradiesvogel,
den ich mit Onkel Pluvinel als Brieftaube abgerichtet habe, auch, und Onkel
Ungeflochten auch, der so gut schreiben kann, wie du aus diesem Briefe
siehst. Soeben spielt die Paradieser Kurkapelle das Weserlied von Onkel
Richard Wagner: „HIER HAB ICH SO MANCHES LIEBE MAL MIT MEINER
LAUTE BESESSEN", und ich denke, daß dies hier Helgoland wäre. Aber
im Paradiese ist das ganz anders, WENN DU ERST EINMAL DRIN BIST,
KANNST DU SOBALD NICHT WIEDER HERAUS. Onkel Pluvinel sagt, eins