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wollte außer der Kleinen Else niemand mitnehmen,
denn Else war ein besonders feines Kind, war groß
und schlank und hatte überall Schleifchen, wo sie
hinpaßten und wo nicht, und ihre Zöpfe waren
ganz dünn und lang und sahen wie auf Draht ge
zogen aus, darum mochte Ernst sie auch so gern
leiden. Und nun gingen die drei los, Ernst, seine
Mutter und Else. Ernst sagte, es wäre ganz nah,
eben den Feldweg am Hause hinunter. Und plötz
lich sagte Ernst: „Hier müssen wir durch, denn hier
ist die Pforte des Paradieses.“ „Ja, das ist ja eine
ganz gewöhnliche Pforte von einer Kuhweide,"
sagte die Mutter. „Schrei doch nicht so,“ sagte
Ernst, „das täuscht, das sieht bloß so aus, hier
müssen wir trotzdem durch.“ „Aber ich zerreiße
mir mein Kleid am Stacheldraht,“ sagte Else, „ich
muß draußen bleiben;“ aber Ernst beruhigte sie,
das wäre kein Stacheldraht, sondern das gäbe es
im Paradiese nicht. Das wären nämlich alles Guir-
landen wie beim Sängerfest. Und nun gingen
die drei durch die Tür mit den Guirlanden wie
beim Sängerfest auf die große Wiese, und Ernst