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DIE ZWIEBEL 
Merzgedicht 8 
Es war ein sehr begebenwürdiger Tag, an dem ich 
geschlachtet werden sollte. (Fürchte dich nicht, glaube 
nur!) Der König war bereit, die beiden Sekundanten 
warteten. Der Schlächter war auf halb sieben Uhr 
bestellt; es war ein viertel sieben Uhr, und ich selbst 
ordnete die nötigen Vorbereitungen an. Wir hatten 
eine geräumige Diele ausgewählt, so daß viele Zuschauer 
bequem teilnehmen konnten. Telephon war in der Nähe. 
Der Arzt wohnte im Nachbarhause und hielt sich bereit 
für den Fall, daß von den Zuschauern jemand ohn 
mächtig werden sollte. (Andenken an die Konfir 
mation.) Zwei gewaltige Flaschenzüge hingen unter 
der Decke, um mich nachher hochzuwinden, falls ich 
ausgenommen werden sollte. Vier starke Knechte 
standen für Handreichungen zur Verfügung, ehemalige 
russische Kriegsgefangene, breite, knochige Gestal 
ten. (Zeitschrift für Haus- und Grundbesitz.) Zwei 
saubere Mägde waren auch zur Stelle, blitzsaubere 
Dirnen. Es war mir ein angenehmer Gedanke, daß 
diese beiden hübschen Mädchen mein Blut quirlen und 
meine inneren Teile waschen und zubereiten sollten. 
Die Diele war sauber gefegt und gewaschen. Zwei 
lange, weißgescheuerte Tische hatte ich an die eine 
Seitenwand stellen lassen; darauf standen etliche 
Schalen, Messer und Gabeln. Ich ließ jetzt gerade ein 
Waschgeschirr, Wasser und Handtuch bringen, auch
	        
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