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Am Tisch sitzt der Vater die Milchschale in der Hand
Noch ist Krieg und man betet noch immer dasselbe Gebet
Aber unterdessen wird das Feuer unter den Kesseln der Maschinen
geheizt
Der Heizer schnallt sich den Ledergurt um die mageren Hüften
He he es ist die Zeit wo die Geldschrankknacker unterwegs sind
Es ist die Zeit wo die Lungenkranken in den verschwitzten Betten
röcheln
Seht nur den Arzt wie er ironischen Blickes die Pinzette spreizt
Aber der Mond lacht gutmütig altes Rhinozeros
Wo in den Heuschobern die Magd einen Sohn gebar
Kann Christus erstehen der die Welt in seinem Kopf trägt
Ja unerhörtester Schrei der aus den Kloaken dringt
Eisgroiten von elektrischem Licht durchrast
Kirmesbrüllen von Glocken durchpaukt
Auiomatenmann der leise hinschleicht
Maiennacht Maiennacht oh deine Brüste von Flieder besetzt
Wie von Geschwüren besetzt Sieg kündend
Einen neuen Sieg mit Fahnen und Hindcnburg und einem Erlafj
Unseres Kaisers
AN DIE KOKOTTE LUDWIG
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Dein Bein hängt über mir wie ein Sichelmond
ganz klar; Deine Brüste atmen zwei junge Tiere
hinter den besten Brüsseler Spitzen
he gar<pon: Cafe ou lait — den maiin bitte und ein Glas Wasser
Im Grunde bist du wie deine Schwestern die mit wippendem Bauch
längs den Kloaken schleichen ängsilidi horchend
auf den Pfiff der Sitte und der fleischfressenden Zuhälter
Der Viehhändler dem du die Hosen stahlst und das Portemonnaie
aus Alligatorenleder hat mich genau über deine Seele unterrichtet
he — altes Schwein: nun bist du 50 Jahre aber noch
träumen die Gymnasiasten stark von dir
Sie träumen: du kämest leise mit dem geschmeidigen Rohrstock
einheizend ihnen hinten was ihr Herze begehrt
he ihr Lustgreise und Mädchenhändler ihr Zigeuner und Hoteldiebe
betet betet wenn es euch Spaf* madit