Presse - Urteile
über das Zeit-Echo:
Prager Tagblatt:
„Zeit-Echo". Unter diesem Eitel erscheint eine Zeitschrift, die es sich zur
Aufgabe gestellt hat, die Rriegsstimmung, und zwar gerade in ihrer Verschieden
heit, zu sammeln und sich spiegeln zu lassen. Die Zeitschrift, die sich von der
Hochflut der Rriegspublikationen durch ihre vornehme und unabhängige Art
wohltuend abhebt ...
Zeitschrift für Bücherfreunde:
... Ich möchte nicht hier eine beliebige Publikation, die der Rrieg hervor
brachte, unkritisch anzeigen, sondern es ist laut zu bekennen, daß diese Hefte
durch Gesinnung und künstlerische «Qualität das Beste darstellen, was der Rrieg
unter den ärmlichen und schwachen Runstgaben der harten und furchtbaren
Monate bisher erzeugte. Meist sprechen hier Menschen des Geistes und der
Runst, die bislang schwiegen, und die Rnappheit der Ausdrucksform erhöht
die Wucht ihrer Worte. — Unter den Lithographien findet sich manch schönes,
kein gleichgültiges Blatt; neben Geiger und Rubin treten meist jüngste Rünstler
auf wie Werner Schmidt, R. Beeh, Scharff, Unold, Seewald. — Man wird
— und darin unterscheiden sich diese Hefte von fast allen anderen Druckwerken
dieser Zeit — niemals nur die Beteuerung patriotischer Meinungen oder die
Darstellung des Tatsächlichen finden, sondern tiefste Gesinnungen und Erkennt
nisse offenbaren sich... p—s.
Stimmen aus der Schweiz.
Berner Bund:
Diese kleine aktuelle Rünstlerzeirschrift spiegelt auf kleinstem Raume das
Erleben der jüngern deutschen Rünstler- und Dichtergeneration während des
Rriegcs. ... Zeichnungen und Verse, kleine Aufsätze und Aufzeichnungen deutscher
Schriftsteller, alles frei und momentan gegeben als unmittelbarer Ausdruck
des Ergriffenseins von den Ereignissen. Die jüngste Graphik hat nie so stark
zu mir gesprochen wie in diesen Zeichnungen, Lithographien, Holzschnitten von
w. Geiger, Max Unold, R. Seewald, Rubin; keiner von ihnen erweist sich dem
Andrängen der tausend neuen Vorstellungen gegenüber als Rönner und über
legener Macher, alle zeigen sie sich ergriffen und hingegeben und sind um nichts
anderes bemüht, als um den Ausdruck für ein starkes inneres Erschüttertsein.
In der trüben Flut unerquicklicher Rriegsliteratur, mit der uns jetzt jeder Tag
überschwemmt, steht dies kleine, vornehme Blatt der Rünstler seltsam allein
und erfreut durch die Ernsthaftigkeit seiner künstlerischen Haltung.
Hermann Hesse.
Neue Züricher Zeitung:
Im „Graphik-Verlag München" erscheint die originelle kleine Zeit
schrift: „Zeit-Echo. Ein Rriegs-Tagebuch der Rünstler". Rünstler
und Schriftsteller, die Eigenes zu sagen haben zu der ungeheuren Tatsache
dieses Rrieges, stellen sich in diesen kleinen Heften ein, von denen alle vierzehn
Tage eines erscheint zum preis von fünfzig Pfennig. In den Runftblättern
wie in den literarischen Beiträgen weht moderner, selbständiger Geist. Man
beachte diese Publikation; sie wird unter dem Vielen, Allzuvielen, was diese
kriegerisch bewegte Zeit bis jetzt hervorbrachte und noch hervorbringen wird,
eine ehrenvolle Sonderstellung einnehmen.