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Gegenstand ist — mit allen diesen 2uhaltsanfrähluugeu der 2dee Akt jene In
halte betonend und heraushebend, die das Sudividnum in dem Habitus feiner
Gefühle (das Wort nicht im üblichen Sinne) besitzt, die es dem andern nicht
verpflichten.
2u Bergfou druckt sich die Krife aus, aber auch die Wegreichen ihrer
Überwindung ergeben sich: das durch die Gesellschaft gewordene Sudividuum sucht
sich in einer Gemeinschaft höherer Gattung als die vorgesellfchaftliche Gemein
schaft war, die das Sudividuum überhaupt noch nicht kannte, zu retten. Diese
Lenden; wird in seneu Denkern vorgedacht, welche mau nach Husierl die Phä-
aomeuologeu nennt. Wirklich — im sprichwörtlichen Sprachsiou — wird das
phänomenologische Denken erst werden» wenn es seine Hgpothese des phänomeno
logisch reagierenden, philosophie-philosophisch unbescholtenen 2ug6uu nicht mehr
braucht» — und es braucht ihn, solange noch Gesellschaft ist, vud braucht ihn nicht
mehr» wenn mit und in der Gemeinschaft das Philosophieren nicht mehr ein
lehr- und lernbarer Beruf wisieuschaftlicher Art ist» sondern das in ein geselliges
Verhalten der Menschen miteiugeschlosieue Miteinander-Denken. Rur heute» wo
diese Philosophie einer vorausgesetzten Gemeinschaft noch neben der Philosophie
der Gesellschaft steht und daraus insofern eine Täuschung über ihre fundamentale
Audersheit aufkommen kaun» als sie, Borlänfer einer anderen Zeit» in d i e s e r
Zeit lebt, nur darum kaun es, weil sie hgpothetisch annehmen muß» was nicht
wirküch ist, oft den Eindruck machen, als wollten die Phäuomeuologea de«
Phänomen beibringen, wie es wirklich ist, eine Täuschung ans ihrer doppelte«
Parade: gegen die philosophisch-historische Belastung des Phänomens mit Aus
sagen über es, die mit chm nichts zu tun haben; und gegen das mißbrauchte
Mittel der nichts als aufzeigen sollenden» noch nicht bedeuten sollenden Sprache,
die in philosophischer 2uzucht verkrüppelt ist, welche Verkrüppelung nicht das
Phänomen, wohl aber unser Verhalten jn ihm geschädigt hat.
Das Bordeukeu einer Zeit zwingt diese noch nicht, Erscheinung zu werde«.
Andere uns unbekannte Kräfte, die das eine hinab ins Dunkel, das andere
hinausdrängen aus Licht» wirken hier. Aber diese gebärenden Kräfte ziehe» «ns
in ihr Kreisen und flüstern in unser inneres Ohr, was wird. Und wir sprechen
es «nr aus: Gemeinschaft. Sprachen es aus schon vor dieser Lage Ereignis,
daß plötzlich einbrechende große Rot ein Volk Gesellschaftliches beiseite werfe»
machte, noch nicht Gemeinschaft schuf, aber ihre Herrllchkeit ahndete. Und
darum nimmer den Weg dahin aufgeben wird. Zrauz Blei