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Das Wunderkind
Überwölkt von feinem Seigeustrich
Wiegt der dreizehnjährige Körper fich.
Gelenk vnd Hals von Spitzen weiß umflogen,
Die auf den Grund vou Sammet ausgegoffeu.
Hingegeben an fein Sustrumeut,
Das die Klagen feiner Lehufucht nennt,
Weiß er nichts von Augst und Schlafeugehn,
Nichts vou Damen, die ihn frech befehu,
Bon Repetieren nichts und llbuugsstuude«
Und den Buketts, die mau für ihn gebunden.
Ach, in rührender BerfnukeuhÄt
Kennt er nun diefe Stunde, feine Zeit;
Das Alleinfein in dem grellen Raum
Rlit feinem uieverratneu Kuabeutraum.
Verzückt steht er auf feinem Podium
2m Schwall vou „interessiertem" Publikum.
So kegt im Käfig feltues Tier zur Schau. —
2ch ahne deine Wüsten weit im Blau,
Den Hauch der Einsamkeiten» die dich tragen —
2ch höre fernste Zimmertureu fchlagen,
Dahinter deine KiudhÄt fich zerweiutl