Full text: 1914-1916 (1914-1916)

204 
Das Wunderkind 
Überwölkt von feinem Seigeustrich 
Wiegt der dreizehnjährige Körper fich. 
Gelenk vnd Hals von Spitzen weiß umflogen, 
Die auf den Grund vou Sammet ausgegoffeu. 
Hingegeben an fein Sustrumeut, 
Das die Klagen feiner Lehufucht nennt, 
Weiß er nichts von Augst und Schlafeugehn, 
Nichts vou Damen, die ihn frech befehu, 
Bon Repetieren nichts und llbuugsstuude« 
Und den Buketts, die mau für ihn gebunden. 
Ach, in rührender BerfnukeuhÄt 
Kennt er nun diefe Stunde, feine Zeit; 
Das Alleinfein in dem grellen Raum 
Rlit feinem uieverratneu Kuabeutraum. 
Verzückt steht er auf feinem Podium 
2m Schwall vou „interessiertem" Publikum. 
So kegt im Käfig feltues Tier zur Schau. — 
2ch ahne deine Wüsten weit im Blau, 
Den Hauch der Einsamkeiten» die dich tragen — 
2ch höre fernste Zimmertureu fchlagen, 
Dahinter deine KiudhÄt fich zerweiutl
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.