Full text: 1914-1916 (1914-1916)

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Tragödien Voltaire'-, Dienerftreitigkeiten, 
ein Blick in öde Landschaft, poftenfcfcritt, 
der Arzt, der Schreiber dann: die großen Zeiten — 
Gewesenes wie er, das langst vorüberglitt. 
Leben nur dies: die ewig wiederholten 
Reden und Szenen, die er früh schon las — 
noch ehe sie die Marseillaise johlten, 
als noch auf Frankreichs Thron ein Rönig faß, 
auf Frankreichs Thron, den er wie Traum bestiegen, 
den er erhöht, von dem er langst gestürzt, 
da wie ein Märchen schon der Ruhm von seinen Siegen 
dem Volk im Almanach die Abendstunden kürzt. 
Er liest. Gelangweilt sitzt um ihn sein Hofgesinde, 
das diese Szenen hundertmal gehört, 
indes der Lesende wie auf metallenem Winde 
durch Pathosszenen von Gespenstern fahrt. 
Er glüht und lebt. Der Rhythmus tragt ihn noch, 
so hart er ihn skandiert, wie Schritt der Pferde. 
Sein Auge blitzt. Er ist es, der das Joch 
als Herr gelegt auf das Genick der Erde. 
Er selbst ist Mahomet, ist Tyrus. Ihn umringt 
wieder die Fülle redender Gestalten, 
die knieend ihm ihr Blut zum Gpfer bringt — 
er schweigt und sieht erregt in die gleichgültig kalten
	        
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