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tastischen Plan, die Engländer — die Engländer, meine
Herrschaften — gegen ihre versteinerten Begriffe von Malerei
und Dichtung zu hetzen. Die Futuristen brachten das Moment
des „bruit“, das Geräusch in die Kunst, sie brachten die
Kunst auf die Bühne, sie aspirierten nach einem großen
Podium, einem neuen Forum, von dem aus man die Welt
haranguieren konnte. Wir hatten damals direkte briefliche
Beziehungen zu Marinetti und Savinio. Tzara verstand
es, durch seine große Beweglichkeit diesen Meinungsaus
tausch fortzusetzen und nützliche Freundschaften nicht
einschlafen zu lassen. Im Allgemeinen standen wir aber
zur Zeit des Cabaret Voltaire den Zielen Marinettis -viel
fremder gegenüber als denen Picassos und Bracques. Arp
vor allem lehnte die Futuristen ab, weil sie nach seiner An
sicht „Männchen“ machten und die wahre Realität, die
Welt der Ideen und der Abstraktionen nicht kennen wollten.
Wir kannten Archipenko, den großen Initiator in der mo
dernen Plastik und Janco versuchte Arbeiten herzustellen,
die bei aller * Aneignung * der Archipenkoschen Ideen neue
eigene Wege zu gehen versuchten. Archipenko (wie die
Kubisten) erklärte: Das Ziel der Kunst ist weder das Ideal
noch die Realität, sondern die Wahrheit. Die Wahrheit
ist uns aber nicht durch die Sinne gegeben, sondern ist ein
transcendentes Ereignis. Die Imitation der Natur ist des
halb der eigentliche Primitivismüs, dem man verurteilen
und überwinden muß. — So dachte Archipenko und mehr
oder weniger wir auch. Wir wollten eine neue Wahrheit,
eine Verinnerlichung, eine Vergeistigung der Kunst. Wir
waren Esel. Wir dachten eigentlich nur das, was andere
vor uns besser gemacht hatten, aber unsere Energien suchten
eine Spitze, unsere Eust war Kampflust, unser Ehrgeiz
kannte keine Grenzen. Das Cabaret Voltaire, dieser kleine
.muffige Raum in Niederdorf, wurde ein Karneval phan
tastischer Experimente, wir tanzten, schrien und über
kugelten uns. Wir machten den Kubismus zu einem Tanz
auf der Bühne, Tzara inszenierte das von den Franzosen
schon theoretisch festgelegte poeme simultane, das er von
vier Personen gleichzeitig von der Bühne sprechen ließ,