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Abend einer neuen Kunstrichtung, dem Dadaismus ge
widmet. sei. Das kam gegen den irrsinnigen Widerstand
des Herrn J. B. Neumann-zustande, der sich wie ein Trut
hahn darüber aufregte, daß ich im Saale Zigaretten rauchte.
Kr war im Begriff, die Polizei zu holen. Heute spielt sich
dieses kleine Gehirn, das mit seinem Horizont immer so
weit reicht, daß es den Beuten den letzt gangbaren Kunst
schwindel geschäftlich aufhalsen kann, als Kunstkenner
und Kunstmäzen auf — während der einzige Ruhm seines
Bebens darin bestehen wird, daß er seinen,Saal zu dem ersten.»
Dada-Abend in Deutschland zur Verfügung stellte. Das
Wort Dada wurde zugleich mit Eifer von allen Zeitungen
aufgenommen. Die Herren Däubler, Max Herrmann-Neisse
und Twardowsky, der feinsinnige Byriker und Rezitator,
gaben einen Protest in die Presse, daß sie Dichter bleiben
und mit Dada nichts aber auch gar nichts zu tun haben
wollten. Man kann ihnen dazu nur gratulieren; denn Dada
hat mit Dichtung nichts zu tun und man verbrennt sich
leicht die Finger daran. Dieser Protest war die erste große
Reklame für uns; in der Reklame sind wi^ga Meister und wir
haben das Dada-Reklamebureau nicht umsonst aufgemacht,
wie weiter unten zu lesen sein wird. Am 12. April 1918
(denkwürdiges Datum) folgte ‘die erste große großartige
Dada-Soiree in der Sezession (Berlin, Kurfürstendamm),
während in Flandern und an der Somme unentwegt weiter
geknallt wurde und Hindenburgs Holzdenkmal an der
Siegessäule schon zu % (nach dem berühmten Motto: Tretet
heran Kind, Weib und Mann —- wer nur den Hammer
schwingen kann) mit eisernen, silbernen und goldenen
Nägeln bepflastert war. Es war eine unerhörte Sensation.
* Vortragsabend
Freitag, 12. April 1918, abends 8% Uhr, in der
Berliner Sezession (Kurfürstendamm 238a).
Richard Huelsenbeck:
Der Dadaismus im Leben und in der Kunst.
Diese erste theoretische Betrachtung des
dadaistischen Prinzips soll in kürzerer Zeh