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die zeit in der ich lebe begräbt sich unter den Zieraten von träumen
und flüchen
beruhige dich täubchen es ist abend unsere nachbarn hoben ihre
künstlichen zähne heraus und der schoß der weiber wurde
mit propheten befruchtet
stelle unseren schönen glaskrug auf den tisch des armen
aus dem tal ist der einfältige gesang der gräser, bäume und steine
bis herauf zu hören
ich bin noch keinem menschen begegnet der reiner und edler ge
wesen wäre als die schlanke hyäne
der mensch ertrinkt frühmorgens in sich selbst und abends legt er
sich ein schatten unter gebrochene säulen
die freude die hie und da aus ihm emporwirbelt ist dem märz
schaukeln der bäume nicht verwandt
die kinder greinen an geerbten ketten
nur die brotlosen züge der Sehnsüchte zerren uns aus der Unbeweg
lichkeit
nun aber lebt in uns irgend eine unverschiebbare konstruktion und
unsere hände tragen die elektrischen handschuhe des jahr-
hundertes
mörderische Zeitungen und rebellische Versammlungen drängen sich
sehnsüchtig aus uns hinaus
der erzengel der güte liegt tot in unserer brust
es ist abend
wir sehen das diamantene wandern der sterne
und die bäume beugen sich in den staub mit ihren geschenken.