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St. Gotthard warf er seine beschmutzten Füße in das
Kloster, sagte, er sei vom Himmel gefallen, früher Abt
in Rom gewesen, jetzt hierher gekommen, um klösterliche
Küche zu inspizieren. Die Brüder schlugen die Mönchskutten
über ihre Scham und freuten sich sehr. Haha, dada, allelujah.
Zu beten vergaß man. ln großer Küche rastete Jörg. O das
schön geputzte Messinggeschirr, die prachtvollen „Weck”-
gläserl Nahm Kienholz von der Butte beim Herd, griff
Rundmesser, schnitzte schnell, sehr schnell ein Kruzifix. Da
fielen die Mönche nieder, kredenzten Wein, gelobten ob
des Wunders sich nunmehr zu kasteien mit Kastanien, aus
ihren Bäuchen, Faßbäuchen leere Schläuche zu machen. Denn
ein Abt ist vom Himmel gefallen. Mit einem Topf, gefüllt
von Quark. Jörg aß, aß, aß. Blieb. Aß. Doch da ihm die
Küchenmägde durch die Dauer der Klosterjahre, noch mehr
aber durch die guten Brüder schon zu arg verbraucht, die
einzige Junge, kürzlich erst aufgenommen, er in einer Nacht
gesprengt, daß sie sich in Blut vergaß, machte er sich auf,
hielt sich zwanzig Hühner und fünfzig Falernerflaschen in
seinen Ranzen, nahm einen bedeutenden Kranz von zwei
hundert Pasteten um den Hals, ging aus dem Kloster, von
den Mönchen Hosianna über Kopf und Rücken nachberufen
und von den Mägden schmerzlich bedauert, besser gesagt
betrauert.