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Wir könnens nicht ändern.
Sagen wir: unser vereinter Wille zu ändern hat
jedenfalls noch keinen Erfolg in Zeiten, die unsere
Enkel sehen. Was wollen aber 200, 300 Jahre,
1000 Jahre? Wirkliche Sorge habe ich nicht. Die
Imponderabilien der künstlerischen Werdefaktoren sind
stärker als unser : Wollen : oder : Nichtwollen Ich
läugne den Mangel an Fortschritt in der Abwicklung
des intellektuellen Weltmechanismus. Die Jahrtausende,
und die Einzelmenschenminuten, vor uns, sind nicht
vergeblich geflossen, genossen und aufgestapelt. Ob
unser Verdauungsapparat sie später verdaut, als die
kleine Zahl der Hoffenden wünscht, ist belanglos.
Ausserdem — sind wir kaum mit der Toilette fertig
zum Diner: die Geladenen — — — !
Dresden, 25. Februar 1905.
Sehr geehrter Herr Harden!
Ja aber manchmal kann man doch nicht dem
Stich und Druck widerstehen, sich aufzubäumen, trotz
der zwingenden Logik der Gegengründe.
Lassen Sie meinen herzlichen Dank für Ihre so
hochzuschätzende Anteilnahme und Ihr so freundliches
Entgegenkommen, trotz Ihrer grossen Ueberbürdung
und trotz Ihrer körperlichen Beschwerden noch herz
licher sein, als ich es auszudrücken vermag.
Ich werde den offenen Brief nicht veröffentlichen.
Herr Scheffler erwiderte mir ebenfalls in der liebens
würdigsten Weise; leider war es ihm unmöglich, mit
mir zusammen die ausgestellten Konkurrenzentwürfe
anzusehen. Er versprach mir aber auf das bestimmteste,
die Entwürfe noch diese Woche — bis Sonntag sind sie
nur ausgestellt — zu besichtigen. Ich werde ihm sehr