PASINI, ALBERTO. Busseto 1826 — Cavoretto 1822.
Zuerst Lithograph. Er studierte an der Akademie von Parma und nahm am ersten
Unabhängigkeitskrieg teil. Er unternahm Studienreisen nach Turin, nach Genf
und nach Paris, wo er im Atelier Ciceris arbeitete und es ihm schon 1853 gelang,
im Salon auszustellen.
1855 reiste er mit der diplomatischen Mission Bourees als Zeichner nach Persien.
Später begab er sich auch in die Türkei, nach Syrien, nach Athen und nach
Spanien. Auch er wird von der damals in Literatur und Kunst zur Mode gewor-
denen Leidenschaft für den Orient erfaßt. Er gehört — mit Biseo und Ussi — zu
den wenigen «Orientalisten» italienischer Nationalität, unter denen er, dank
seiner lichten Farbenfülle, seiner zeichnerischen Genauigkeit, seinem Sinn für
das Lokalkolorit und seinem darstellerischen Talent, wohl als der Beste zu be-
trachten ist. Anläßlich der Weltausstellung von 1878 wurde ihm die Legion
d’honneur verliehen.
Bibliographie: Calderini: A. P., Torino 1917.
32. LANDSCHAFT BEI CANNES. Ol, 31 X 21,5 cm.
Bemerkenswerte Sonneneffekte, gewandte Malweise m. starken Schattenwirkungen.
PRAGA, EMILIO. Gorla 1839 — Mailand 1875.
Vcn vielseitiger und verschiedenartiger Begabung. Durch und durch Künstler,
verschrieb er sich künstlerischen Idealen, die zugleich Sendung und Qual seines
kurzen Lebens bedeuteten. Als feingebildeter Literat bewunderte er die Franzosen
Hugo, Musset und Baudelaire. Als subtiler Lyriker und feiner Satyriker wirkte
er im Kreise der «Scapigliatura» zur Zeit als Boito, der ihm eine brüderliche
Freundschaft entgegenbrachte, seinen «Mefistofele» schrieb... Gefühlsmäßig Ro-
mantiker und verstandesmäßig Modernist, versuchte er diesen Zwiespalt durch
seine malerischen Schöpfungen zu überbrücken, in denen er sich uns als Refor-
mator und Rebell zeigt. Ein krankhafter Lebensüberdruß führte ihn zu einem
vorzeitigen Ende. Es war ıhm nicht beschieden, alle in ihn gesetzten Erwartungen
zu erfüllen.
Bibliographie: P. Nardi: La Scapigliatura, Bologna 1924.
33. «PONTE VISCONTEO A PAVIA». Ol auf Leinwand, 49,5 X :73 cm.
Ein selten schönes Bild von klarer und starker Komposition. Der Pinselstrich ist
kräftig, der Aufbau sicher, die Farben duftig und kühn.
PREVIATI, GAETANO. Ferrara 1852 — Mailand 1920.
Er studierte an der Akademie von Ferrara, dann in Florenz und Mailand. Er
kannte also die von Arbeit und Polemik erfüllte Atmosphäre der Mailänder
Kreise, die sich an Tranquillo Cremona und Faruffini anlebnten. Er macht dort
eine nachromantische und historisierende Phase durch und wendet sich dann 1889
der divisionistischen Entdeckung Grubicys zu. Er setzt sich fanatisch mit dieser
Theorie der Farben und des Technizismus auseinander und wird auch ihr Theo-
retiker und Artikelschreiber, Später haben unerwünschte literarische, symbolische
und mystische Einflüsse der Einheit seiner malerischen Welt gescha::*
Bibliographie: N.. Barbantini: G. P., Milano 1919.
34. DIE TAUFE. Ol, 41 X 26 cm.
Ein vor der divisionistischen Erfahrung entstandenes Werk. Studie von einer an
der
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