Volltext: Italienische Malerei des XIX. Jahrhunderts

das 18. Jahrhundert gemahnenden Anmut, von gewandter und flüssiger Pinsel- 
führung. 
ROSSANO, FEDERICO. Neapel 1835—1912 
Studierte an der Akademie von Neapel und war Schüler von G. Gigante. Er 
bildete sich hauptsächlich durch Natur- und Landschaftsstudien und machte 
auch einen Aufenthalt in Frankreich, Als sehr fruchtbarer Maler nahm er an 
zahlreichen Ausstellungen teil. 
35. MOHNFELD. Ol auf Holz, 70,5 X 45 cm. 
SILVESTRI, ORESTE. Ollone (Biella) 1858 — Mailand 1940. 
Er studierte an der Brera und widmete sich vorwiegend dem Genrebild und der 
Landschaftsmalerei. Seine Mitwirkung an zahlreichen Ausstellungen, unter an- 
derem 1880 in Turin und 1883 in Rom, brachte ihm Ehrungen ein. Er ver- 
lebte seine glänzendste Periode im Kreise der Mailänder Bcheme, den bedeutend- 
sten «Scapigliati» nahestehend. 
Trotz der untrüglichen Beweise seines malerischen Talents und des unbestrittenen 
Wertes seiner Werke — er wurde von den lombardischen Impressionisten beein- 
flußt und von der Landschaftsmalerei Fontanesis — hörte er plötzlich auf zu 
malen. Er widmete sich mit Leidenschaft, mit fast religiöser Strenge der Restau- 
rierung alter Gemälde. In diesem Kunstzweig leistete er so Großes und erwarb 
sich eine solche internationale Berühmtheit, daß dadurch noch zu seinen Leb- 
zeiten sein nicht zu verachtendes malerisches Werk in den Schatten gestellt 
wurde. Eine Krise seines ästhetischen Gewissens und moralisch-künstlerische Be- 
denken haben ihn zu seinem edlen Verzicht geführt, und es scheint uns ein Gebot 
der Dankbarkeit zu sein, hier an seine Bilder zu erinnern, die mit denjenigen 
seiner bahnbrechenden lombardischen Kameraden zusammen ausgestellt sind, denen 
er in keiner Weise unterlegen ist. Sein Name bleibt überdies mit der Rettung von 
Leonardos Meisterwerk, dem Abendmahl, verknüpft. 
Bibliographie: V. Ojetti, in: «Corriere della sera», 18. Januar 1925. 
36. LANDSCHAFT. Ol auf Holz, 24,5 X 34,3 cm. 
37. «SERENIT A», Landschaft bei Pollone. O1 auf Holz. -- >“ >. cm. 
Frische, saubere, lichtvolle und durchsichtige Malerei, Beide Bilder von 1882. 
38. HERBSTMORGEN NACH DEM REGEN (Saluzzo). Ol auf Holz, 
37,8 X 26,5 cm. 
Erinnert stärker an Fontanesi. Die romantische Geisteshaltung bringt hier Silvestri 
auch Delleani nahe. Abb. XV. 
TITO, ETTORE. Castellammare di Stabio 1859 — Venedi,,. 
Trotz seiner neapolitanischen Herkunft betrachtet er sich als Venezianer. Er 
bildete sich an der Akademie in Venedig bei P. Molmenti aus und stellte schon 
an der ersten «Biennale» aus. Damit beginnt sein Aufstieg als vom Publikum hoch 
geschätzter Maler, dessen Bilder auf fast allen Ausstellungen zu sehen und in fast 
allen italienischen und vielen ausländischen Gemäldegalerien vertreten sind. Seine 
Malerei hat eine sichtbare Entwicklung vom mehr Zeichnerischen zum ausge- 
sprochen Malerischen durchgemacht. Der ersten, mehr beschreibenden, episodi- 
schen und genrehaften Periode folgt eine zweite dekorativer Größe, die an die 
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