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dunkler von einer stolzen Erobererfreude, und er
senkt den unverhüllten Blick in das Auge der voll
blütigen Aphrodite, die fest an seiner Hüfte ruht,
denn sie ruhen beide an die Reeling gelehnt, und sie
flüstert träumend: „Mein Herr von Casanova!“
Ihren Augen entschwindet die Küste Italiens.
Es ist Dada nicht möglich, den mächtigen Rücken
neben sich mit dem Arm zu umfangen, schließlich
biegt sie langsam seinen Kopf zu dem ihrigen und
sie geben sich gründlich einen Kuß. Dann lassen sie
einander los. Die Professoren erscheinen, die Ho
heit hat ausgeschlafen, und die beiden dicken neuen
Freunde bilden den Mittelpunkt für alle Liebens
würdigkeiten und Schmeicheleien. Jetzt erfährt Da
da auch den Namen seiner Göttin: sie wird Dero-
bea genannt und ist die Frau eines königlich sächsi
schen Kommerzienrats, der Konsul in Rom ist. Als
Freundin des Herzogs hat sie die Erlaubnis, die
Nordpolfahrt zu seiner Linken mitzureisen.
* * *
Das Schiff verläßt England und steuert zur
skandinavischen Küste. Dada führt das Tagebuch
des Herzogs und hat sich vorgenommen, den Wal
fischen und Seerössern der Polarzone ihre Urlaute
abzulauschen und ein Epos von den Pinguinen zu
verfassen. Er ist begeistert von seiner ersten Welt
fahrt, die ihn zwar Italias Sendung, Europa die
Freiheit aus ihrem Schoße zu bringen, abwegig
macht, ihn als Freiheitsboten aber jenen düsteren
Horden der Eskimos zuführt, die in ihren Erdhöh
len die holdesten Kulturreize Italiens fühlen sollen.
Dada hat Derobea für die nationalen Aspirationen