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KAUKASUS.
Brücken, Stahlschienen, Wagen tragen den Leib
des glücklich dem wolhynischen Gemetzel Ent
ronnenen. Bäche, Ströme, Hügel beugen ihre brei
ten Rücken, Wälder setzen ihren schwarzen Fuß
zögernd in die endlose Steppe und nehmen endlich
Abschied von Dada. Russische Dome heben ihre
Türme mit Zimbeln der goldenen Kuppeln und
zärtlichen Kreuzen. Rosa-Lämmer mit Glöckchen
um den Hals springen auf zum Silbermond in
grüner Abendaue, und ein Lächeln betaut Dadas
Angesicht. Eines der Rosalämmer hüpft auf die
gewölbte Mondsichel, und Dada faßt hinauf in dem
zärtlichen Bedürfnis, als der gute Hirte das Tier
auf den Arm und an seine Brust zu nehmen. Da
schwillt die zarte Rosagestalt ungeheuer an zum
blutroten Mastodon, dessen Wanst langsam über
den kleinen Mond sinkt und ihn mit blauen Riesen
schatten verhüllt.
Die himmlischen Eisdiamanten des Kaukasus' er
scheinen am Himmelsgewölbe, königlich über den
Reichen des Lebens. Keine Absolution durch Hand
auflegen, keine Gnade durch Messe und Rosen
kranz — erdwurzelnder Glaube, strenge Ordnung,
Riesenkreis säulenstarker Offenbarung. Die feier
lichen Stimmen der Berge dulden keine versteck