Full text: Dada

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ENGADIN. 
In der Fabrik erhält der Arbeiter Dada den Be 
fehl, sich zum italienischen Heere zu stellen. Der 
unglücklich die Freiheit Istriens liebende Glaspio 
nier wird unter Emanueles Fahnen gerufen. Er 
meldet sich zum Flugdienst und wird in der Füh 
rung eines Äroplanes ausgebildet. Eines Tages darf 
er emporsteigen und in den Wolken gen Triest fah 
ren. Er jubelt Miramar zu und der ganzen Küste 
und wirft tausende Drucke seiner Hymnen über die 
Städte bis Abbazia. In einer späteren Nacht wagt 
er den ersten Flug mit Bombenabwurf auf die Ar 
senale von Pola. Aus Todesschauern der schütteren 
Erde und Feuerwirbeln, die das Festeste zerstören, 
nimmt Dada das Steuer zum Mittelmeer, und Ita- 
lia fliegt brausend neben ihm als sein göttlicher 
Albatros. 
Dada unternimmt einen Bergflug vom Garda 
see über die Tiroler Alpen bis ins Herz Bayerns. 
Er wandert ganz einsam in die blaue Luft gehängt, 
mit unbeflecktem Fuß über Schründe, Spalten, 
Grate, Zinnen, Firne, Gletscher auf der Sonnen 
bahn nach Norden. Die Firne glänzen: blau, grün, 
Scharlach, ocker. Bergtäler öffnen sich zu unge 
heuren Blüten des Enzian. Klüfte, Spalten, Schründe 
mit Gletscherstürzen entfalten schmale, nie gelesene 
Buchrollen der Tiefe aus ewigem Kristall. Berg
	        
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