Full text: Dada

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GRAUBÜNDEN. 
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Selbst die republikanische Schweiz mit ihrer 
zwieschlächtigen Seele und ihren innerpolitischen 
Fehden ist nicht die Stätte jener Freiheit, die Dada 
vergebens sucht. Er hat Hymnen auf ein Vaterland 
gedichtet, das Slowaken und ähnliche Halbslawen 
unter sich teilen. Er hat Glasdome für ein Europa 
bauen wollen, von dessen Rumpf köstliche Glieder 
abgeschnitten wurden, und dem der Jugendsaft ver 
luderte und giftig wurde. Sein Ruf nach einer anti 
septischen Glasarchitektur der Alpen verhallt ohn 
mächtig vor dem Empörergeschrei der von Kriegs 
knechtschaft befreiten Völker. Wo wird Dada eine 
Nation finden, die seine magnetische Erleuchtung 
und Erwärmung der Erdrinde zur Reife bringen 
würde! Wo soll er Helfer werben, um den Plan 
der Ausgleichung der kosmischen Klimate und der 
Vermondung des Erdkörpers zu verwirklichen. 
Aus den wilden Eitelkeiten des Rosendomes 
mußte er zurückweichen und zu spät einsehen, daß 
für die Erhabenheit eines Gebäudes seine Höhen 
lage unwichtig ist. Der Azursaal des Rosendomes 
hätte dasselbe Blau des Himmels gezeigt, wenn er 
auf einer geringen Anhöhe am Vierwaldstättersee 
oder am Rhein bei Basel gebaut worden wäre. Das 
Parthenon brauchte keinen alpinen Sockel, und für 
Paestum genügte das Mittelmeer. Nachdem Dada 
den Bernina zerstört hat mit der Gedankenlosigkeit,
	        
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