die kein Bewußtsein hat von dem innigen Zusam 
menhänge des ganzen Naturlebens, machte er es sich 
von neuem bequem auf einer Geröllhalde des Stein 
reichs, inmitten der verkarsteten Riesenalpen Grau- 
bündens. Eine Herde von Ziegen, Hammeln und 
Rindern, sowie allerlei nützliches Kleinvieh und 
Hunde nennt er sein eigen, er hütet selbst seine 
Arche und nährt sich von ihr. Er hat eine Almen 
matte und ein Felsenhaus aus Geröllsteinen, für 
Hirten hergerichtet, gepachtet und betreibt Vieh 
zucht und Milchhandel. Inmitten seiner Tiere führt 
er täglich das genüßlich phallische Dasein eines 
„Ketzers von Soana“, das ein modischer Dichter 
erotisch-geistlich seiner großstädtischen Lesewelt 
dargestellt hat. 
Dada liegt de$ ganzen Tag ausgestreckt herku 
lischen Leibes im saftigen Würzgras der Alm. In 
den Alpenkräutern blüht der tiefäugige Enzian, und 
starke Felsen über ihm halten dichte Kissen von 
Sonnenglut um die regungslose Halde, auf der die 
Hammel fressen. Der istrische Apoll im blauen Lei 
nenkittel liegt träg auf dem Bauche und bestaunt 
seine eigenen vom Sonnenlicht goldgefärbten Beine 
und Arme. Die Schwingung des tiefen Tals ründet 
sich sanft empor gleich dem Bauch seiner guten 
sattgefressenen Rinder, die nach ihm brüllen, um 
ihm die Lasten anzukündigen, die sie im Leibe für 
ihn tragen. Dada liebt dankbar und zärtlich seine 
ernährenden Freunde, und stärker als je von Italias 
und Derobeas Gnaden hüllt seine Glieder schwel 
gerisch mästende Fülle in der Sommerfrische Grau- 
bündens.
	        
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