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Dada bewundert die Tiere, und ihr Leben wan 
delt als ein endloses Schauspiel an seinem müßigen 
Gaffen vorbei: Sie fressen, darum müssen sie sich 
regen, spielen, sich vertragen oder sich bekämpfen. 
Sie lagern sich, flüchten, begatten sich, sind grau 
sam und leidenschaftlich, ungestüm und feurig 
boshaft. Dada liebt besonders das unverschämte 
Glück und die sachliche Einfachheit der Begattung 
seiner Tiere. Er hört das schwere Ruhegebrüll der 
Rinder, die den Schatten in der Mittagsglut und 
das klare Bächlein lieben. 
Dada spricht mit den Tieren, gemäß dem ver 
schiedenen Charakter ihrer Laute, und folgt mit 
seiner Erkenntnis den- Bahnen ihrer instinktiven 
Bewegungen, um die Rätsel ihrer Sprechzeichen 
und vielgestaltigen Stimmen zu entziffern. Er hat 
einmal jeder großen Sprache des europäischen Men 
schen wahlverwandt angehört, und er meidet fortan 
die Menschenworte und was ihresgleichen, um in 
den Tierlauten gleichen Sinn und Trieb zu er 
kennen, nur mütterlich traulicher und treuer. Dada 
lebt entzückt in den hymnisch-orphischen Kräften 
der Tiere, in der strahlenden Energie ihres natür 
lich Bösen, in der furchtbaren Schöpferkraft, die 
frißt, tötet, zeugt und schweigt. Er lebt ihren 
Alltag, ihre Feiern, ihre herdenhaften Beziehungen, 
die er mit denen des antiken Menschen vergleicht. 
An kalten oder regnerischen Tagen schließt er sich 
mit den Tieren in dem gemeinsamen großen Wohn- 
raum des Felsenhauses ein, und diese in Jahrtausen 
den familienhafter Hausgenossenschaft erzogenen 
Tiere sind Tag und Nacht sein Trost, mitleidsvoll
	        
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