brechen und Bluträuschen erwachen will. Hohle Ra
keten der Wortkunst schleudert ihr unter sie und
ihr schämt euch nicht und gebt euch preis, die ihr
unfähig zu einer Welt ohne Blut und Tränen seid.
Unschuld, Unverwelklichkeit der edlen Seelen habt
ihr nicht gekannt I“
Im heftigen Sprung schlägt der Bock mit dem
Gehörn den Istrier zu Boden und entweicht nach
Norden. Dada erhebt sich vom jähen Sturz, zer-
schunden, bleich, gepeitscht von kreisenden Schwän
zen der aufgerufenen Schrecken. Er erhebt die
dicken Arme, um sie auf den eigenen Schädel nie
derwirbeln zu lassen. Stierlaute quälen seine Kehle.
Die hundert Tschakos seines ukrainischen Attentats
zertrümmern seinen Verstand. Er bricht in Klagen
menschlicher Worte aus.
„Meine Schuld 1 Wann wird uns Zuchtlose, Ge
horsam Entwöhnte die Liebe binden. Wann werden
wir fähig zur sittlichen Erlösung sein, wir Betrüger
und Mörder. Wann werden wir im engsten frei sein,
im Schaffen beständig!
Du Widder hast mich aus der Schmach meines
genüßlichen Zuschauertums aufgerissen. Du hast
mich schaudern gemacht vor der baren Trägheit
und der mörderischen Leere. Denn durch die Leere
mordete ich das Leben. Ich habe noch nie ein Volk
geführt, ich habe mich noch nie im Ätna gebadet,
ich habe noch nie einen Sohn gezeugt, wahnsinnig
vor Entzücken und Schmerz. Ich habe mich im Ab
grund des Todes an den ärmsten aller Gedanken
geklammert und ich habe gezagt. Ich habe des Men
schenwurms letzte Furcht und schmählichste Ohn-
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