Volltext: Jahresbericht für 1896 und Verzeichnis der Mitglieder pro 30. April 1897 (1896)

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dass es uns gelingen wird, diesen Mangel im laufenden 
Tahr wett zu machen. 
Hiesigen und auswärtigen Kunstfreunden haben wir 
angelegentlichst zu danken für die Bereitwilligkeit, mit der 
sie uns Werke aus ihrem Privatbesitz zur Ausstellung an- 
vertraut haben. Zu ganz besonderm Dank fühlen wir uns 
gegenüber Herrn Badrutt in St. Moritz verpflichtet, dessen 
bekannte, angeblich «raphaelische Assomptione della Ma- 
donna» während einer Woche eine kleine Völkerwanderung 
nach dem Künstlerhaus veranlasst hat, 
Für kleinere permanente Ausstellungen wie die unsrige 
bilden die Frühlings- und Sommermonate, wo in den Ver- 
kehrs- und Fremden-Zentren des Auslandes die grossen 
internationalen Kunstausstellungen stattfinden, eine kritische 
Zeit. Da den Künstlern in Paris, München, Berlin, Dres- 
den, Venedig, Mailand etc. natürlich ganz andere Verkaufs- 
aussichten winken, als in Zürich, bereitet die angemessene 
Alimentation unserer Ausstellung zu dieser Zeit oft Schwie- 
-igkeiten. 
Häufig müssen wir sehr interessante Werke aus dem 
Grund abweisen, weil sie uns nur für einen Zeitraum über- 
lassen werden können, für welchen wir bereits voll enga- 
ziert sind, oder der sich nicht unserer Serienordnung an- 
passen lässt, Leider stehen uns eben im Künstlerhaus keine 
Reserve-Ausstellungsräume zur Verfügung, wo in solchen 
Fällen Platz geschafft werden könnte. 
Nicht wenig haben wir auch unter den schweizerischen 
Zollverhältnissen zu leiden. Während selbst in so hoch- 
schutzzöllnerischen Ländern wie Frankreich und Deutsch- 
land alle Bilder zollfrei eingelassen werden, so unterliegen 
in der Schweiz Bilder mit Rahmen dem gleichen Zoll wie 
die Rahmen selbst, d. i. Fr. —. 40 per Kg. Infolgedessen 
muss für jedes aus dem Auslande in unsere Ausstellung 
zommende Bild ein Freipass gelöst werden. Die Bilder 
selbst werden bei ihrer Ankunft im Lagerhaus von den 
Zollbeamten Stück für Stück gewogen und registriert.
	        
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