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dass es uns gelingen wird, diesen Mangel im laufenden
Tahr wett zu machen.
Hiesigen und auswärtigen Kunstfreunden haben wir
angelegentlichst zu danken für die Bereitwilligkeit, mit der
sie uns Werke aus ihrem Privatbesitz zur Ausstellung an-
vertraut haben. Zu ganz besonderm Dank fühlen wir uns
gegenüber Herrn Badrutt in St. Moritz verpflichtet, dessen
bekannte, angeblich «raphaelische Assomptione della Ma-
donna» während einer Woche eine kleine Völkerwanderung
nach dem Künstlerhaus veranlasst hat,
Für kleinere permanente Ausstellungen wie die unsrige
bilden die Frühlings- und Sommermonate, wo in den Ver-
kehrs- und Fremden-Zentren des Auslandes die grossen
internationalen Kunstausstellungen stattfinden, eine kritische
Zeit. Da den Künstlern in Paris, München, Berlin, Dres-
den, Venedig, Mailand etc. natürlich ganz andere Verkaufs-
aussichten winken, als in Zürich, bereitet die angemessene
Alimentation unserer Ausstellung zu dieser Zeit oft Schwie-
-igkeiten.
Häufig müssen wir sehr interessante Werke aus dem
Grund abweisen, weil sie uns nur für einen Zeitraum über-
lassen werden können, für welchen wir bereits voll enga-
ziert sind, oder der sich nicht unserer Serienordnung an-
passen lässt, Leider stehen uns eben im Künstlerhaus keine
Reserve-Ausstellungsräume zur Verfügung, wo in solchen
Fällen Platz geschafft werden könnte.
Nicht wenig haben wir auch unter den schweizerischen
Zollverhältnissen zu leiden. Während selbst in so hoch-
schutzzöllnerischen Ländern wie Frankreich und Deutsch-
land alle Bilder zollfrei eingelassen werden, so unterliegen
in der Schweiz Bilder mit Rahmen dem gleichen Zoll wie
die Rahmen selbst, d. i. Fr. —. 40 per Kg. Infolgedessen
muss für jedes aus dem Auslande in unsere Ausstellung
zommende Bild ein Freipass gelöst werden. Die Bilder
selbst werden bei ihrer Ankunft im Lagerhaus von den
Zollbeamten Stück für Stück gewogen und registriert.