Volltext: Jahresbericht für 1898 und Verzeichnis der Mitglieder pro 30. Juni 1899 (1898)

auf eine Lösung hin: im Künstlergut der Raummangel und 
die Nachteile der ungünstigen Lage; im Künstlerhaus nicht 
nur die mit dem Betrieb ständig wachsenden Übelstände des 
Provisoriums, sondern auch die Mahnung, dass selbst dieses 
Provisorium mit Ablauf des Kontraktes im Jahre 1900 schon 
sein nahe bevorstehendes Ende erreiche; dazu die Mittel und 
Arbeitskräfte doppelt konsumierende räumliche Getrenntheit 
der beiden Verwaltungen. Trotzdem gingen die Verhandlungen, 
die diese Lösung der Baufrage im Auge hatten, in Serpentinen- 
windungen ihren Schneckengang. 
Der letzte Jahresbericht hat diese Verhandlungen noch 
bis in den Monat März unseres Berichtsjahres hinein verfolgt. 
Der Stadtrat hatte um jene Zeit für den Stadthausbau auf 
das Tonhalleareal definitiv verzichtet, und nicht eben gering 
war die Wahrscheinlichkeit, dass er für diesen Bau auch von 
den Stadthausanlagen absehen würde. Die Kunstgesellschaft 
hielt deshalb für beide Bauplätze Projekte, beide von Herrn 
Prof. Bluntschli verfasst, bereit. Aber vom Tonhalle-Areal 
trat auch sie alsbald den Rückzug an. Denn ein Kon- 
sortium zu bilden, dem allein der Stadtrat das Gesamt-Areal 
zur Bebauung überlassen zu dürfen glaubte, dazu konnte 
die Kunstgesellschaft sich nicht verstehen. Und so ward 
denn die Stadthausanlage und zwar der hierfür ausreichende 
nördliche Teil derselben für das Kunsthaus jetzt fest ins Auge 
gefasst, die Erwerbung dieses Terrains durch Austausch gegen 
das Künstlergut in Aussicht genommen. Am 10. Oktober kam 
endlich zwischen dem Stadtrat und dem Vorstand der Kunst- 
gesellschaft der Vertrag zustande, der unter andern Bestimm- 
ungen in der That diesen Austausch stipulierte und der Kunst- 
gesellschaft für den Bau des Kunsthauses einen städtischen 
Beitrag von Fr. 200,000 zudachte. Alles schien darauf hin- 
zudeuten, dass dieser Vertrag, wie in der Generalversammlung 
der Kunstgesellschaft, so im Grossen Stadtrat und eventuell 
bei der Gemeindeabstimmung zur Annahme gelangen würde. 
So schloss denn das Jahr 1898, das die Geduld und die 
Zähigkeit der Kunstgesellschaft und besonders ihrer leitenden
	        
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