auf eine Lösung hin: im Künstlergut der Raummangel und
die Nachteile der ungünstigen Lage; im Künstlerhaus nicht
nur die mit dem Betrieb ständig wachsenden Übelstände des
Provisoriums, sondern auch die Mahnung, dass selbst dieses
Provisorium mit Ablauf des Kontraktes im Jahre 1900 schon
sein nahe bevorstehendes Ende erreiche; dazu die Mittel und
Arbeitskräfte doppelt konsumierende räumliche Getrenntheit
der beiden Verwaltungen. Trotzdem gingen die Verhandlungen,
die diese Lösung der Baufrage im Auge hatten, in Serpentinen-
windungen ihren Schneckengang.
Der letzte Jahresbericht hat diese Verhandlungen noch
bis in den Monat März unseres Berichtsjahres hinein verfolgt.
Der Stadtrat hatte um jene Zeit für den Stadthausbau auf
das Tonhalleareal definitiv verzichtet, und nicht eben gering
war die Wahrscheinlichkeit, dass er für diesen Bau auch von
den Stadthausanlagen absehen würde. Die Kunstgesellschaft
hielt deshalb für beide Bauplätze Projekte, beide von Herrn
Prof. Bluntschli verfasst, bereit. Aber vom Tonhalle-Areal
trat auch sie alsbald den Rückzug an. Denn ein Kon-
sortium zu bilden, dem allein der Stadtrat das Gesamt-Areal
zur Bebauung überlassen zu dürfen glaubte, dazu konnte
die Kunstgesellschaft sich nicht verstehen. Und so ward
denn die Stadthausanlage und zwar der hierfür ausreichende
nördliche Teil derselben für das Kunsthaus jetzt fest ins Auge
gefasst, die Erwerbung dieses Terrains durch Austausch gegen
das Künstlergut in Aussicht genommen. Am 10. Oktober kam
endlich zwischen dem Stadtrat und dem Vorstand der Kunst-
gesellschaft der Vertrag zustande, der unter andern Bestimm-
ungen in der That diesen Austausch stipulierte und der Kunst-
gesellschaft für den Bau des Kunsthauses einen städtischen
Beitrag von Fr. 200,000 zudachte. Alles schien darauf hin-
zudeuten, dass dieser Vertrag, wie in der Generalversammlung
der Kunstgesellschaft, so im Grossen Stadtrat und eventuell
bei der Gemeindeabstimmung zur Annahme gelangen würde.
So schloss denn das Jahr 1898, das die Geduld und die
Zähigkeit der Kunstgesellschaft und besonders ihrer leitenden