Volltext: Jahresbericht für 1899 und Verzeichnis der Mitglieder pro 30. April 1900 (1899)

11. März der Grosse Stadtrat die diesbezügliche Vorlage an 
und traf in voller Zuversicht die Bestimmung, dass sie der 
Gemeindeabstimmung unterstellt werde. Aber mit 9079 gegen 
7776 Stimmen votierte am 30. Avril die Gemeindeabstimmung 
Verwerfung. 
Die Kunstgesellschaft, insbesondere den Vorstand der- 
selben, traf der Schlag unerwartet. Wohl hatten sich, als 
vor Allem die Rücksicht auf die ökonomischen Interessen der 
Stadt vom Tonhalleareal zu den Stadthausanlagen leitete, 
Zweifel über die Möglichkeit, das Projekt dort durchzubringen, 
geregt; aber sie waren immer mehr der Zuversicht gewichen. 
Insbesondere hatte die Notwendigkeit, dass das Projekt das 
Opfer einer Anzahl von Bäumen verlangte, in weiten Kreisen 
Aufregung hervorgerufen; aber immer mehr stärkte sich der 
Glaube an das Durchdringen der Einsicht, dass man, um 
einen Eierkuchen zu backen, eben HEierschalen zerbrechen 
müsse, und dass die Grösse und Bedeutung der Aufgabe das 
hier verlangte Opfer, zumal es nur den weitaus mindern Teil 
der Anlage beanspruchte, wohl wert sei. In ausführlicher 
Darlegung, die in Broschürenform 5 hiesigen Zeitungen als 
Beilage einverleibt war, hatte der Vorstand die Notwendig- 
keit, Zweckmässigkeit und Realisierbarkeit des Projektes nach- 
yewiesen und die Gegner gebeten, offen mit ihren Bedenken 
und Ratschlägen herauszutreten. In der Generalversammlung 
der Kunstgesellschaft war so wenig wie in den öffentlichen 
Versammlungen, die in ansehnlicher Zahl vor der Gemeinde- 
abstimmung den Gegenstand behandelten, ein Widerspruch zu 
Tage getreten. Mit grosser Wärme hatte, ein einziges kleines, 
seither eingeganges Organ ausgenommen, die gesammte Presse 
die Vorlage befürwortet. Wohl existierte eine organisierte 
Opposition; allein was in ihrem Auftrag das Komitee in In- 
seraten gegen das Projekt vorbrachte, war zum Teil in den 
Motiven so durchsichtig, zum Teil, wie alles auch, was die 
sporadischen Inserate Anonymer einwandten und rieten, so 
leicht und schlagend zu widerlegen, dass diesen Äusserungen 
orosses Gewicht kaum beigemessen werden konnte. Und doch
	        
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