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verwarf die Gemeinde bei der Abstimmung! «Missverständ-
nisse, Entstellungen, Privatinteresse und Gleichgültigkeit gegen
ideale Bestrebungen», so musste der Präsident der Kunst-
gesellschaft, da er in der alsbald folgenden Generalversamm-
lung die Situation beleuchtete, sagen. «haben diesmal reiche
Ernte gehalten.»
Am 24. Mai tagte im Künstlergut die ausserordentliche
Generalversammlung der Kunstgesellschaft, zu der insbesondere
die Gegner des gefallenen Projektes angelegentlichst einge-
laden wurden, und in welcher der Vorstand nachstehende
Erklärung abgab:
«Der Vorstand betrachtet die jetzige Lage als eine
nach jeder Richtung für den Fortbestand der Gesellschaft
und die Erfüllung ihrer Zwecke bedrohliche.
Die Verhältnisse im Künstlergut sind absolut unhalt-
bar geworden, und die Fortführung der Permanenten Aus-
stellung muss nach Kündigung des bisherigen Lokals als
unmöglich erklärt werden.
Alle verfügbaren Plätze im Zentrum der Stadt oder
dessen nächster Nähe, welche für ein Kunstgebäude ernst-
haft in Betracht kommen könnten, glaubt der Vorstand
bereits in Erwägung gezogen zu haben; aber nirgends
hat sich ein Platz gefunden — als derjenige in den An-
lagen —, auf welchen sich alle Beteiligten — die mit
den Verhältnissen vertrauten Gesellschaftsorgane, die Be-
hörden und die freiwilligen Kontribuenten — hätten ver-
einigen können.
Der Vorstand ist auch jetzt noch bereit, neuerdings
zu suchen und allfällige von Behörden oder Privaten vor-
gelegten Pläne — soweit sie überhaupt diskutierbar sind
— zu prüfen; er erachtet es aber nun allerdings in erster
Linie als Pflicht der Gegner des Anlageprojektes inner-
halb der Gesellschaft, zu zeigen, auf welche Weise die
Gesellschaft ihr Ziel nun doch erreichen könnte.
Sollte sich bis gegen Ende des Jahres noch keine
Aussicht auf die Durchführbarkeit einer neuen Lösung