wie dünn gesäet geeignete Plätze in Wirklichkeit sind, so
beweisen sie überdies, wie wenig Verständnis gewisse Gegner
für das besitzen, was in erster Linie Not thut, die möglichst
zentrale Lage unserer Permanenten Ausstellung. Mögen
gehaltvolle Museen grosser Städte immerhin in die Nähe der
Peripherie verlegt worden sein, so wird man dagegen überall,
in London, Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt, Basel, die
Permanenten Ausstellungen, die das Publikum eben en
passant besucht, an bester Lage, im verkehrsreichsten Leben
der Stadt finden .... Aus demselben Grunde zu weiter
Entfernung vom Verkehrszentrum fallen, wie die baum-
mordenden Projekte Belvoir, Botanischer Garten, Lindenhof
und Platzspitz, ausser Betracht diejenigen beim Panorama,
gegenüber dem Theater auf dem alten Tonhalleareal, zwischen
Theater und Utoquai, bei der Sonne Unterstrass, auf dem
Spitalplatz. Eine dritte Gruppe kann deshalb heute nicht
für uns in Frage kommen, weil die Möglichkeit, sofort zu
bauen, dort aus verschiedenen Gründen ausgeschlossen ist.
Hierher gehören: der Stampfenbach, die Landolt’sche Liegen-
schaft. Was endlich das Projekt Rämistrasse-Hohe Promenade
betrifft, so fürchte ich, dass wir bei den ganz bedeutenden
Terrainschwierigkeiten am Nordabhang der Hohen Promenade
leicht in die Lage kommen könnten, den grössern Teil unsers
Baufonds in Kosten für Erdbewegungen und Stützmauern
aufgehen zu sehen.
2, Auf die Projekte einzugehen, die bloss einen Teil des
Ganzen, bloss einen Neubau für die Permanente Ausstellung
ins Auge fassen, das müssen Sie heute von Ihrem Vorstand
deshalb nicht verlangen, weil das seiner Ansicht nach eine
unbefriedigende Halbheit wäre. Es hiesse verzichten auf eine
ideale Lösung der ganzen Frage. Sie wissen ja zudem, dass
die Verhältnisse im Künstlergut noch unhaltbarer sind als
diejenigen im Künstlerhaus, dass die dringende Notwendigkeit
vorliegt, unsere Sammlung, so bescheiden sie heute noch ist,
nicht länger in solch’ unmöglichen Konditionen oben zu be-
lassen.»