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Stösse prächtiger neuer Werke den Buchhändlern zurück-
senden muss, wird jeder begreifen, der die grosse Menge
der pracht- und wertvollen Bilderwerke kennt, welche seit
einigen Jahren fortwährend auf dem Büchermarkti er-
scheinen.
Die Benützung der Bibliothek hat sich etwas gehoben,
steht aber noch lange nicht im richtigen Verhältnis zu der
Zahl unserer Gesellschaftsmitglieder. Wir erwähnen hier
ausdrücklich, dass die letztern auch ausser den Stunden,
in welchen die Bibliothek offen steht, durch den Kustos
sich Bücher verabfolgen lassen können.
Die Zahl der abonnierten Kunstzertschriften ist die-
selbe geblieben, wie letztes Jahr. Die Hefte erfreuen sich
grossen Interesses, im Künstlerhaus wie in der Bibliothek,
an ersterem Orte so sehr, dass einzelne Leser sich nicht
enthalten können, Bilder herauszuschneiden und als bleiben-
des Besitztum mit nach Hause zu nehmen, mitunter sogar
ein ganzes Heft einzustecken und wertvolle Randbemer-
kungen anzubringen. Um diesem Uebermass der Teil-
nahme, welche die Gesellschaft schon sehr teuer zu stehen
gekommen ist, entgegenzuarbeiten, möchte die Bibliothek-
kommission an alle anständigen Besucher der Ausstellung
die Bitte richten, selbst als Polizei zu handeln, und gerne
wäre sie auch geneigt, einen ansehnlichen Prezs auf die
Habhaftmachung derartiger „Kunstpiraten“ auszusetzen.
Die Erwerbungen für die Bibliothek im Berichtsjahr
machen wir, wie folgt, namhaft:
An Geschenken:
Vom Art. Inst. Orell Füssli:
Zürcher Wochenchronik f. 1899, sowie 2 Frei-Ex. der
folgenden Nummern.
Von Herrn Prof. Bluntschli: Ed. Humbert, Alphonse Re-
villiod und Prof. Tilanus: La vie et les ceuvres de
Jean Etienne Liotard.
Vom Schaffhauser Kunstverein: Neujahrblatt für 1900.