Der Zurückziehung der deponierten Festkarte von
Böcklin ging folgendes Intermezzo voraus: Die Erben
Böcklins schenkten nach dem Tode des Künstlers die Zeich-
nung der Zürcher Kunstgesellschaft als Andenken. Dieses
Geschenk aber hatte die Zofingia der Kunstgesellschaft
bereits im Jahr 1899 als ihr Eigentum in Depot gegeben.
Zwischen beiden Parteien erhob sich nun über das Eigentum
ein, wie es scheint, bis zur Stunde noch nicht geschlichteter
Rechtsstreit, dem die Kunstgesellschaft zuschauen musste —
als tertius zwar, aber leider nicht gaudens. Denn die
Zofingia zog, indem sie ihren Depotschein präsentierte,
ihr Deposit wieder an sich, und der Kunstgesellschaft
verblieb, statt des verheissenen Geschenkes, eine leere
Stelle an der Wand.
Die Sammlung beteiligte sich durch Ueberlassung
voh Werken an der Stückelberg- Ausstellung in Basel,
der Lavater- Ausstellung in Zürich und der Graff-Ausstellung
in Winterthur.
2. Bibliothek-Kommission.
Die Frequenz der Bibliothek hat auch im verflossenen
Jahre wieder etwas zugenommen, doch möchten wir es
nicht unterlassen, an dieser Stelle die Mitglieder neuerdings
auf unsere reichhaltige Büchersammlung aufmerksam
zu machen und ihnen die Benützung derselben zu empfehlen.
In der Auswahl der Zeitschriften- Abonnements ist
keine Aenderung eingetreten.
An Geschenken gingen ein:
vom Kunstverein Schaffhausen, Festschrift der Stadt
Schaffhausen zur Bundesfeier 1901;
vom Art. Inst. Orell Füssli, Zürcher Wochenchronik pro 1901.
Angeschafft wurden:
E. A. Stückelberg, Das Wappen in Kunst und Gewerbe.
Gius. Bianchi, Gli Artisti Ticinesi.
R. Muther, Ein Jahrhundert franz. Malerei.