Volltext: Jahresbericht für 1901 und Verzeichnis der Mitglieder vom 30. Juni 1902 (1901)

fiel die Antwort aus: Der Gedanke, den man Frau Landolt 
vortrug, begegnete ihren eigenen Gedanken und Wünschen, 
wie denen ihres verstorbenen Gatten, der einst Präsident 
der alten „Künstlergesellschaft“ gewesen war. Die end- 
gültige Entschliessung behielt sie sich natürlich vor, bis ein 
bestimmtes Projekt vorliegen würde. Aber was sie zusagte, 
und die Sympathien, die sie bekundete, es bot dem Vor- 
stand Anhalt genug, um vor den Stadtrat zu treten. 
Nach dem Studium einiger Vorfragen hat der Stadtrat am 
7. Mai crt. die Vorstände des Finanzwesens und des Bau- 
wesens I ermächtigt, „die Unterhandlungen mit der Kunst- 
gesellschaft in dem Sinne fortzusetzen, dass der Gesellschaft 
das Lindenthalgut und ganz oder teilweise der Kraut- 
garten für die Errichtung eines Kunsthauses zur Verfü- 
gung gestellt werde“. Der Vorstand der Kunstgesellschaft 
hat seinerseits ein Vorstandsmitglied mit der Feststellung 
der Bestimmungen für die Konkurrenz beauftragt, auf 
Grund deren alsbald zunächst eine Ideenkonkurrenz aus- 
geschrieben werden soll. 
So wird denn, wenn alles, wie zu hoffen ist, jetzt endlich 
glücklich sich fügt, dort am Heimplatz das Kunsthaus 
erstehen, in der verkehrsreichen Gegend, an die man einst 
für den Theaterbau, wie für den Bau des Gewerbemuseums 
gedacht hat, dort wo jetzt schon fünf Tramlinien münden, 
wohin die Zukunft eine neue grosse Verkehrsader zu leiten 
verspricht. Auf dem Gartenterrain des Landoltgutes und auf 
Krautgartengebiet, aufs innigste mit dem Garten verwachsen, 
der samt dem für Gesellschaftszwecke ausersehenen Wohn- 
hause später dann ebenfalls der Kunstgesellschaft zufällt. 
Und dieses Kunsthaus am Heimplatz, das bietet, was 
vor allem notthut, damit endlich Kunstleben in Zürich reich 
und kraftvoll erblühe, das der Stadt, die sich ihrer Ver- 
pflichtungen gegen die bildenden Künste unmöglich ent- 
schlagen kann, verhältnismässig kleines Opfer nur zumutet, 
an die Mittel der Kunstgesellschaft wesentlich bescheidenere 
Ansprüche erhebt, als die früheren Projekte — dieses 
Kunsthaus am Heimplatz, es winkt nicht aus ungewisser
	        
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