Full text: Jahresbericht 1902 und Verzeichnis der Mitglieder vom 30. Juni 1903 (1902)

oder jenem persönlich lieb ist, für die nächsten Jahre ins 
Magazin verschwinden würde? 
Solche und ähnliche Bedenken verscheuchte die dira 
necessitas. Und die von ihr verlangte radikale Umgestaltung 
erhielt gerade in diesem Augenblick besondere Bedeutung. 
Indem sie wenigstens einer Anzahl guter Bilder zur vollen 
Geltung verhalf, tat sie schon dar, wie reich an Schätzen von 
hohem Wert unsere Sammlung ist. Indem sie bewies, dass 
Kunstschätze zur Geltung erst gebracht werden müssen, wies 
sie von neuem auf die Notwendigkeit eines neuen Kunst- 
hauses hin. Indem sie zeigte, wie ihnen solche Geltung 
verschafft werden kann, gab sie für die Anlage, Ausgestal- 
tung und Einrichtung der Sammlungsräume im neuen Kunst- 
hause das lehrreiche Beispiele. 
Herr Herrmann Gattiker, das Mitglied der Sammlungs- 
kommission, übernahm die Aufgabe. Er versprach sie bis 
zur Eröffnung der Sammlung im Frühjahr 1903 durchzuführen.*} 
2. Bibliothek-Kommission. 
Ordnung und Verwaltung hat sich in den gewohnten 
Geleisen bewegt und ist in der zweiten Hälfte des Jahres in 
Vertretung des Präsidenten der Kommission von einem Mitglied 
*) Herr Gattiker hat die überaus mühevolle, Zeit beanspruchende 
Aufgabe unter der selbstgewählten Assistenz der Herren Würtenberger, 
Rhighini und Prof. Gull seither gelöst. Am 10. Mai wurde die neuin- 
stallierte Sammlung wieder eröffnet. Die allgemeine Meinung geht 
dahin, dass hier künstlerisch etwas geleistet ist, was den wärmsten 
Dank aller Kunstfreunde unserer Stadt verdient. Völlig ausgeblieben 
sind die Klagen über das Verschwinden des einen oder andern Bildes 
natürlich nicht. Keine Frage, es befinden sich wertvolle Stücke unter 
diesen. Aber es musste sein, denn entscheidend für die Auswahl war 
nicht absolut die Qualität, sondern die Möglichkeit, das einzelne Bild 
in das von Künstlerhand gestimmte Arrangement einzufügen. Ueber- 
dies handelt es sich ja doch nur um ein Provisorium von kurzer 
Dauer. Im neuen Kunsthause sollen alle zu ihrem Recht gelangen. 
Und damit das geschehe, hat schon jetzt Herr Würtenberger den Auf- 
trag erhalten, nach der nun erprobten Methode mıt dem Studium 
des bei der Neuinstallierung nicht verwendeten Materials zu beginnen.
	        
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