Volltext: Jahresbericht 1902 und Verzeichnis der Mitglieder vom 30. Juni 1903 (1902)

An Geschehnissen, die an das für gewöhnlich nicht allzu 
rege Gefühl der Zusammengehörigkeit innerhalb der Kunst- 
gesellschaft nicht ohne Erfolg appellierten, hat es auch in 
diesem Berichtsjahr nicht gefehlt. Solch Geschehnis war die 
Totenfeier, die die Kunstgesellschaft zu Beginn des Jahres 
Ad. Stäbli veranstaltete: in jener herrlichen Stäbli- Ausstellung, 
von der noch im Bericht der Ausstellungskommission die Rede 
sein wird, in jener ernsten Gedenkfeier im Rathaus- 
saale vom 29. Februar, bei der Herr v. Berlepsch- Valendas 
in München die Gedächtnisrede hielt.*) Solch Geschehnis war 
der Tod Albert Fleiners, von dem die Kunde aus Rom am 
18. Juni kurz vor Beginn der Vorstandssitzung eintraf. Noch 
war frisch in aller Gedächtnis die Erinnerung an das, was 
der Geschiedene in flammender Begeisterung für die Kunst 
in Zürich getan hat; und wenn in den letzten Jahren auch 
bedauerliche Verstimmungen seine Wege von denen seiner 
Mitstreiter trennten, fortleben wird doch in der Zürcher Kunst- 
gesellschaft alle Zeit in Dankbarkeit das Andenken an Albert 
Fleiner. Das bezeugten die Worte, mit denen der Präsident 
in jener Vorstandssitzung die 'Todesnachricht begleitete; 
bezeugte der Brief, mit dem das Bureau im Auftrag des 
Vorstandes der Witwe des Geschiedenen das Beileid aussprach ; 
bezeugte der Kranz, der am Tage, da der Aschenkrug auf dem 
Kirchhof zur Rehalp beigesetzt wurde, das Grab schmückte. 
Und wie den Toten in ernster Stunde, stand die Kunst- 
gesellschaft Lebenden an Freudentagen nahe. Den 75. Geburts- 
tag ihres Ehrenmitgliedes, des Altmeisters Robert Zünd in 
Luzern, vergass sie nicht; zu dem Jubiläumsfeste, das 
der Winterthurer Kunstverein seinem Präsidenten, der z. Z. 
zugleich Präsident des Schweizerischen Kunstvereins ist, Herrn 
Architekt Jung rüstete, entsandte die Zürcher Kunstgesell- 
schaft mit Glückwünschen ihren Vizepräsidenten. 
Am 24. September rief ein Herbstfest die Mitglieder 
der Kunstgesellschaft mit ihren Angehörigen nach Küsnacht. 
*) Einen Nachklang fanden jene Ausstellung und diese Feier in dem 
schönen, schlichten Neujahrsblatt der Zürcher Kunstgesellschaft von 
von 1908, das W. L. Lehmann zum Verfasser hat.
	        
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