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Karl v. Muralt, wie auch ihr Quästor, Herr Reiff-Franck, ihre
Demission, — jener mit der Erklärung, dass er den Be-
schluss der Generalversammlung, mit dem er nicht einver-
standen sei, nicht durchführen könne; dieser: dass er für die
Bewilligung von 7000 Fr. für Preise die Verantwortung nicht
zu übernehmen vermöge. Die Bemühungen, die Herren zur
Rücknahme ihrer Demission zu bewegen, waren vergeblich.
Und so verlor der Vorstand zwei Mitglieder, die ihm seit
Gründung der Zürcher Kunstgesellschaft angehört hatten,
Herr K. v. Muralt als Präsident, Herr Reiff-Franck als Quästor,
zwei führende Mitglieder, deren grosse Verdienste um die Kunst-
gesellschaft von aufrichtiger Dankbarkeit warm anerkannt wer-
den, deren durch keine Enttäuschungen, durch keine Schwierig-
keiten herabzustimmender Eifer für die Kunstgesellschaft und
ihr Wirken, deren Arbeits- und Opferfreudigkeit vorbildlich
bleiben werden. Dass nur sachliche Differenz ihren Schritt
bestimmte, Verstimmungen, die sie der Gesellschaft entfrem-
den könnten, ihnen fern lagen, bewiesen in erfreulicher Weise
beide dadurch, dass sie sich an anderer Stelle sofort wieder
in den Dienst der Kunstgesellschaft stellten: Herr Dr.
v. Muralt, indem er sich bereit erklärte, in die Ausstellungs-
kommission einzutreten, in der ein Platz frei wurde; Herr
Reiff, indem er, als die Herren Fröhlicher-Stehli und Meyer-
Fierz aus der Finanzkommission ausschieden, mit Herrn
E. Leicht in diese, deren Präsidium er durch seinen Austritt
aus dem Vorstand aufgegeben hatte, als Mitglied eintrat und
sich zugleich anerbot, die Jahresrechnung pro 1903 noch auf-
zustellen und zu vertreten. So beugte beider Beispiel der
Gefahr vor, dass, wie es in solchem Falle leicht geschieht,
die Erschütterung, die ihr Austritt erregte, weitere Kreise zog.
Zum Präsidenten der Kunstgesellschaft wurde durch
Akklamation der bisherige Vizepräsident, Herr Architekt
Paul Ulrich, zum Quästor Herr E. Bärlocher gewählt. Vize-
präsident wurde Herr Prof. Albert Müller, der, als Beisitzer
im Vorstand durch Herrn Bildhauer Kissling ersetzt, an Stelle
des Herrn Ulrich nun auch das Präsidium der Ausstellungs-
kommission übernahm.