Full text: Jahresbericht 1903 und Verzeichnis der Mitglieder vom 30. Juni 1904 (1903)

Neben den Ereignissen, die die Baufrage und diese 
Präsidentschaftskrisis erzeugten, bleibt dem Chronisten nur 
wenig noch zu berichten. 
Rudolf Kollers 75. Geburtstag fand am 21. Mai den 
Vorstand der Kunstgesellschaft unter den Gratulanten und des 
Meisters Porträt von Jakob Weltis Hand im ersten der drei 
Koller-Säle unserer Sammlung lorbeergeschmückt. 
Ernst Stückelberg, dem Ehrenmitgliede der Zürcher 
Kunstgesellschaft und Ehrendoktor der Universität Zürich, ihm, 
der es Zürich nie vergessen hat, was die Zürcher Freunde 
einst für ihn in bangen Stunden getan haben, erwies, als ihn 
am 14. September der Tod entführte, die Zürcher Kunstgesell- 
schaft am Grabe die letzte Ehre, sich vorbehaltend, durch 
eine Stückelberg- Ausstellung *) dem Künstler die 
Totenfeier zu rüsten, mit der man einen Künstler ehrt. 
Wie die Zürcher Kunstgesellschaft ihres Toten gedachte, 
hatten Mitglieder, ehe sie das Zeitliche segneten, ihrer liebe- 
voll gedacht. Von Herrn Dr. St.-H. + ging ihr ein Legat von 
1000 Fr., von Frau M.-St. + ein solches von 2000 Fr. zu. 
Für beide sei auch an dieser Stelle herzlich gedankt. 
An Beiträgen leistete die Zürcher Kunstgesellschaft 
in der üblichen Weise 300 Fr. an den Schweizer. Kunst- 
verein, in dem sie als Delegierter wiederum Herr F. 0. Pesta- 
lozzi, als sein Ersatzmann Herr Bildhauer Kissling vertrat ; für 
das Schweizer. Künstlerlexikon 100 Fr.; 200 Fr. an 
die Zürcher Künstlervereinigung für ihre Aktübungen. 
Für die Verlosung, deren Ergebnis jeweilen am Berch- 
toldstag proklamiert wird, war versuchsweise ein anderer Modus 
gewählt worden. Man hatte die Erfahrung gemacht, dass, wie 
das kaum anders möglich ist, die Auswahl an Bildern, die 
für die Verlosung auf Vorschlag der Ausstellungskommission 
bisher der Vorstand zu treffen pflegte, nicht immer dem Ge- 
schmack der Gewinner entsprach. So sollten denn die glück- 
lichen Gewinner selbst wählen! Statt Kunstobjekte, gelangten 
Bons zur Verlosung. 20 Bons im Gesamtbetrag von diesmal 
2500 Fr., davon der höchste zu 800 Fr., die niedrigsten (für 
*) Sie hat in der Zeit vom 14. Febr. bis 20. März 1904 stattgefunden.
	        
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