Am 11. November fand die ausserordentliche Ge-
neralversammlung statt, die auf Grund des von dieser
verstärkten Baukommission ausgearbeiteten Entwurfs das Ein-
ladungsschreiben für eine zweite Konkurrenz
festsetzte. Dieses Einladungsschreiben, das das Bauprogramm,
gemäss der Abklärung, die der erste Wettbewerb gebracht
hatte, scharf umschrieb, dehnte die Berechtigung zur Teilnahme
an der Konkurrenz, analog der ersten, auf alle schweizerischen
und alle in der Schweiz niedergelassenen Architekten aus;
setzte, entgegen dem Programmentwurf des Vorstandes, wie-
derum Preise aus und zwar in der Höhe von 7000 Fr.; be-
stimmte wiederum, dass der erste Preis nur einem Projekt zuer-
kannt werden dürfe, das sich ohne wesentliche Aenderungen zur
Ausführung eigne; sprach den Wunsch aus, dass, wenn irgend
möglich, ein erster Preis erteilt werde, und gab die Zusiche-
rung, dass, wenn ein erster Preis erteilt werde, dem Autor
dieses Projektes die künstlerische Bearbeitung für die Aus-
führung und entsprechendenfalls auch die Bauleitung selbst
zu übertragen sei, — indes behalte über letzteres der Vorstand
sich freie Hand vor. Für die Einlieferung ward eine Frist
von fünf Monaten, d. h. als Einlieferungstermin der 1. Mai 1904
festgesetzt. Zu Preisrichtern wurden bestellt die Herren
Leo Chatelain, Neuenburg, Architekt; v. Fischer, Bern, Archi-
tekt; Visscher-van Gaasbeck, Basel, Architekt; H. CGattiker,
Rüschlikon, Kunstmaler ; -— an die fünfte Stelle wird, da Herr
Dr. v. Muralt, der inzwischen seine Demission als Präsident
der Kunstgesellschaft gegeben hatte, ablehnte, später vom
Vorstand, der für die Vornahme etwa nötigwerdender Ersatz-
wahlen von der Generalversammlung Kompetenz erhalten hat,
Herr Architekt Paul Ulrich, der neue Präsident der Kunst-
gesellschaft, berufen.
Bis zum 1. Mai 1904 waren 52 Projekte, wiederum eine
stattliche Anzahl, eingegangen.
Am 9. Mai trat unter dem Vorsitz von Herrn Paul Ulrich,
die Jury zusammen. Am Abend des 11. fällte sie das Urteil.
Ein erster Preis konnte, so gerne die Jury dem
Wunsche des Programms entgegengekommen wäre, nicht