erteilt werden, weil keines der für den ersten Preis in Be-
tracht kommenden Projekte der scharf akzentuierten Bestim-
mung desselben Programms entsprach, dass es ohne wesent-
liche Aenderungen sich zur Ausführung eigne. Zweite
Preise ex aequo zu je 2000 Fr. erhielten Projekte, als deren
Verfasser sich ergaben Herr Karl Moser in Karlsruhe, die
Herren Müller und Ludwig jr. in Thalwil und die Herren
Pfleghard und Häfeli in Zürich. Einen dritten Preis von
L000 Fr. erhielt das Projekt des Herrn Friedrich Krebs in Biel.
Die Situation, die dieser Spruch schuf, war, wenn er auch
noch nicht ein Definitivum ergab, keineswegs eine ungünstige.
Statt eines Projektes, das, mit dem ersten Preis gekrönt, ihr
von der Jury zur Ausführung überreicht wurde, besass die
Zürcher Kunstgesellschaft nun drei mit zweiten Preisen aus-
gezeichnete Entwürfe, jeder durch Vorzüge besonderer Art
sich empfehlend, unter denen sie denjenigen auswählen konnte,
der ihrem Geschmack und ihren Bedürfnissen am meisten zu-
sagte.
Im Vorstand, dessen Aufgabe es ist, der endgültig
beschliessenden Generalversammlung in allseitig vorbereiteter
Vorlage einen Vorschlag zu unterbreiten, wandte sich die
Neigung sehr bald und sehr entschieden dem Moser’schen
Projekt zu. Gern hätten es wohl alle Mitglieder des Vorstan-
des gesehen, wenn der Bauauftrag einem Zürcher zugefallen
wäre. Allein diese Erwägung hat die Generalversammlung
bereits präjudiziert, als sie statt der zürcherischen Konkurrenz
ausdrücklich die schweizerische verlangte. Der somit hier
allein zulässigen sachlichen Beurteilung aber empfahl sich
mit Rücksicht sowohl auf die Bedürfnisse der Kunstgesellschaft
als auch auf die Eigenart des Bauplatzes das Projekt Karl
Moser’s durch seinen Grundriss und seine Architektur vor den
andern Projekten. Den ausgesprochenen Sympathien stand
nur ein Bedenken entgegen: die Jury hatte an der Ober-
lichtbeleuchtung durch steile Dächer Anstoss genommen, und
diese Aussetzung war es augenscheinlich gewesen, die diesem
Projekte den ersten, alles entscheidenden Preis streitig ge-
macht hatte. Diese für Museums- und Ausstellungsräume