Volltext: Jahresbericht 1905 und Verzeichnis der Mitglieder vom 1. Juni 1906 (1905)

über hegt, ob der unleugbare Eindruck der Monumentalität 
auch auf die Dauer standhalten werde, den kann man getrost 
auf den Wandel hinweisen, den das Urteil gerade über Mosersche 
Bauten schon mancherorts erfahren hat, ein Wandel, der bei 
Gegnern mit zunehmender Gewöhnung das anfängliche Be- 
fremden allmählich in Behagen und Bewunderung auslöste. 
Und so wird man sagen und, alle kleinlichen Divergenzen 
unterdrückend, sich damit zufrieden geben können: nach Ein- 
satz aller verfügbaren Kräfte und Mittel, nach Aufwand red- 
licher, nicht leicht sich begnügender Arbeit, ist das uns Er- 
reichbare hier geboten, wohl wert, freudig begrüsst zu werden. 
Noch aber schwebt der stolze Bau in den Wolken: denn 
noch fehlt dem Vertrag, der ihn auf den Erdboden stellen 
soll, die Sanktion der Gemeinde und der Finanzierung, 
die zur Ausführung die Mittel gewährleistet, der Abschluss. 
Der zwischen dem Stadtrat und dem Vorstand der Kunst- 
gesellschaft vereinbarte Vertrag war am 26. Oktober von 
der ausserordentlichen Generalversammlung der letztern an- 
genommen worden und lag dem Grossen Stadtrat zur Be- 
ratung vor, als im Januar die sozialdemokratische Fraktion 
das Verlangen stellte, dass im Grossen Stadtrat zugleich mit 
dem Kreditbegehren für das Kunsthaus auch das Kreditbe- 
gehren für das Volkshaus behandelt werde. Beide Kredit- 
begehren wurden dann in der Tat von Grossen Stadtrat 
am 12. Mai beratenundangenommen; beide gelangen, 
wenngleich getrennt, am 15. Juli zur Gemeindeab- 
stimmung. 
Wir geben den das Kunsthaus betreffenden Vertrag als 
Anhang im Wortlaut wieder. Bemerkenswert und neu gegen- 
über früheren Vertragsentwürfen ist in diesem Vertrag, mit 
dem die Stadt Zürich der Kunstgesellschaft das Lindenthalgut 
und Teile des Krautgartenareals zum Eigentum abtritt und an 
die Baukosten einen Beitrag von Fr. 100,000 leistet, das Be- 
streben beider Kontrahenten, das Kunsthaus zu popularisieren, 
mehr und leichter als bisher den Unbemittelten zugänglich 
zu machen. Während die Sammlung im Künstlergut bisher 
nur an zwei Halbtagen, dem Sonntag Vormittag und Samstag
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.